«Werner Herzog ist Kult» - Ausstellung zum Geburtstag
Das «Time Magazine» kürte ihn vor einigen Jahren mal zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten. Der Regisseur Werner Herzog prägt seit Jahrzehnten die Filmwelt. Nun wird er 80 Jahre alt.
In Berlin ist ihm eine neue Ausstellung gewidmet. Die Deutsche Kinemathek zeigt rund 250 Exponate, darunter viele Archivbilder, aber auch Videomaterial und persönliche Schreiben.
Die Ausstellung spürt ihm nicht nur als popkulturelles Phänomen nach. Etwa den Legenden, die es um seine Person gibt, oder seinen Gastauftritten in den «Simpsons» oder der «Star Wars»-Serie «The Mandalorian». Sondern sie schaut vor allem auf seine Arbeitsweise und seine Art, von Natur, Menschen und Wirklichkeit zu erzählen.
Mit seinen Filmen habe er aussergewöhnliche Bilder geschaffen, die weit über das hinausgingen, was man im Kino zu sehen gewohnt sei, teilte das Museum mit. Herzog hat Spielfilme wie «Fitzcarraldo» mit Klaus Kinski und «Königin der Wüste» mit Nicole Kidman gedreht, aber auch Dokumentarfilme wie «Die Höhle der vergessenen Träume» und «Begegnungen am Ende der Welt» über die Antarktis.
«Herzog polarisiert», sagte Kuratorin Kristina Jaspers am Mittwoch. «Er ist Kontroversen eigentlich auch nie aus dem Weg gegangen.» Nachverfolgen kann man das zum Beispiel anhand eines Briefwechsels, in dem er sich mit einem Fernsehsender über ein Projekt streitet.
Herzog wurde in München geboren und lebt in den USA. Am 5. September wird er 80 Jahre alt. Die Ausstellung zeigt auch Kontroversen etwa über seine Darstellung von Krieg oder Menschen mit Behinderung. In Videos kommen unter anderem andere Kulturschaffende zu Wort, etwa Patti Smith, Volker Schlöndorff und Chloe Zhao.
Die Deutsche Kinemathek am Potsdamer Platz verwaltet seit einigen Jahren Herzogs Archiv, dazu gehören rund 18.000 Fotos. «Werner Herzog ist Kult», heisst es in der Ankündigung zur neuen Ausstellung. In einer am Mittwoch gezeigten Videobotschaft sagte er, seine Arbeit sei nicht zu Ende. Gerade veröffentlichte Herzog etwa seine Memoiren «Jeder für sich und Gott gegen alle».