Wes Anderson ist gegen politische Anpassung von alter Literatur
Immer mehr Klassiker werden aufgrund von diskriminierenden Formulierungen abgeändert. Der Filmemacher Wes Anderson ist gegen dieses Vorgehen.
Der Filmemacher Wes Anderson hält nichts davon, heute als problematisch angesehene Kunstwerke zu überarbeiten. «Ich will nicht einmal, dass der Künstler sein Werk verändert», sagte der 54-jährige US-Amerikaner am Freitag in Venedig.
Auf den Filmfestspielen stellt er seinen neuen Kurzfilm «The Wonderful Story of Henry Sugar» vor. Das Werk mit Ralph Fiennes und Benedict Cumberbatch basiert auf einem Erzählband des britischen Autors Roald Dahl (1916-1990).
In Grossbritannien und darüber hinaus haben in letzter Zeit Änderungen an mehreren Klassikern der Literatur eine hitzige Debatte darüber ausgelöst, ob damit das Originalwerk zu stark verändert wird oder die Neuauflagen angemessen sind.
Anderson will bekannte Werke unverändert lassen
Aus den Kinderbüchern Dahls wurden etliche Formulierungen gestrichen oder verändert, die bestimmte gesellschaftliche Gruppen als diskriminierend empfinden könnten.
«Ich verstehe die Motivation dafür», sagte Anderson, aber er fühle sich einer Denkrichtung verpflichtet, die fertige Werke unverändert lassen möchte, nachdem das Publikum sie bereits kenne. «Und natürlich sollte niemand, der kein Autor ist, das Buch eines anderen ändern. Er ist tot.»