Pinke Verpackung für Barilla in Italien
Barilla betont mit einer Verpackung in pink seine Diversity-Haltung. Die Veränderung geschieht in Zusammenarbeit mit dem Streetwearlaber GCDS.
Das Wichtigste in Kürze
- Barilla startete vor Kurzem eine Capsule-Kollektion mit dem Streetwearlabel GCDS.
- Dazu wurden unter anderem ein Werbefilm mit verschiedenen Models und Dragqeens gedreht.
- In der Supermarktkette Esselunga fordern pinke Pasta-Verpackungen zu mehr Vielfalt auf.
Barilla gibt sich die grösste Mühe, ihre Diversity-Haltung nicht nur in der Firmenstruktur umzusetzen, sondern auch nach aussen zu präsentieren. Deshalb arbeitet der Pasta-Weltmarktführer nun gemeinsam mit dem Streetwearlabel GCDS an einer Capsule-Kollektion.
Vielfalt und Individualität soll die Kollektion vermitteln. Im Rahmen der Kampagne wurde ein Werbefilm mit bekannten Gesichtern gedreht. Unter anderem mit der italienischen Schauspielerin Sophia Loren, dem Transgender-Model Nikita Dragun und Dragqueen Violet Chacki. Die Regisseurarbeit übernahm Nadia Lee Cohen.
Nun hat GCDS auch kurzerhand das Design der traditionell blauen Barilla-Verpackungen verändert: In Italien verkauft die Supermarktkette «Esselunga» die pinken Schachteln als Limited Edition.
In der Schweiz bleibt die Packung blau
Auf Anfrage von Nau hat Barilla Schweiz bestätigt, dass die pinkfarbenen Packungen nicht in die Schweiz kommen werden. Die Kampagne sei in Zusammenarbeit mit Esselunga entstanden und werde zurzeit auch nur dort verkauft.
Dennoch schliesst Barilla Schweiz nicht aus, dass eine ähnliche Kollaboration auch hierzulande möglich wäre: «Es war nicht die erste und wird wohl nicht die letzte Kampagne von Barilla für mehr Diversität sein.»
Image umgekrempelt
Durch eine Aussage von Barilla-Boss Guido Barilla im Jahr 2013 wurde der Pasta-Hersteller in Verruf gebracht. Dieser meinte, das Bild von seiner Pastamarke werde immer durch traditionelle Familienstrukturen geprägt. Er habe nicht vor, jemals Werbung mit homosexuellen Paaren zu machen.
Durch die dadurch ausgelösten Reaktionen sah sich das Management gezwungen, sofort zu handeln. Das Firmenimage wurde aufpoliert, das Arbeitsumfeld LGBT-freundlich gestaltet, wie «Stern» berichtete. In den letzten fünf Jahren erreichte das Unternehmen im Gleichstellungsindex die höchstmögliche Punktezahl.