Deshalb fehlen bei den «besten Arbeitgebern» viele grosse Namen

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Jedes Jahr kürt das Umfrage-Institut Great Place to Work den besten Arbeitgeber der Schweiz. Das Problem: Viele Firmen nehmen gar nicht an der Umfrage teil.

Cisco ist offenbar der beste Arbeitgeber der Schweiz.
Cisco ist offenbar der beste Arbeitgeber der Schweiz. - Keystone

Wissen Sie, wer der beste Arbeitgeber der Schweiz ist? Glaubt man der Umfrage von Great Place to Work, dann ist es das US-Telekom-Unternehmen Cisco. Platz zwei geht an Ikea, Platz drei an McDonald's. Software-Hersteller SAP ist auf dem vierten Rang, Paket-Dienstleister DHL auf dem fünften.

Er gibt aber offen zu: «Repräsentativ sind wir mit dieser Studie leider nicht, da wir durch den aufwändigen Prozess auch nicht bei allen Firmen hineinschauen können.» Und fügt an: «Leider gibt es aus dem Dilemma kein Entkommen und es gibt keine repräsentative Studie für alle Unternehmen, da eben nie alle Firmen den Einblick zulassen. Internetplatformen wie Glassdoor sammeln zwar ‹repräsentativ› für alle Firmen Rückmeldungen, aber haben dafür oft nur 5-10 Rückmeldungen zu einer Firma.»

Und wo sind bekannte Schweizer Firmen? Sind Swisscom, Migros oder Coop so schlechte Arbeitgeber? Hier zeigt sich die Schwäche der Studie: Obwohl das Umfrage-Institut 23'000 Angestellte in der Schweiz befragt hat, fehlen grosse Namen. Unter dem Strich haben 150 Unternehmen mitgemacht, davon haben rund 20 über 250 Mitarbeiter.

Migros, Coop oder Swisscom fehlen

«Wir haben weder teilgenommen noch wurden wir diesbezüglich angefragt», sagt etwa Migros-Sprecherin Elena Weder. Auch Konkurrentin Coop hat nicht mitgemacht, ebenso wenig die Swisscom und die SBB. Wobei das Bahnunternehmen immerhin prüft, in «absehbarer Zeit» teilzunehmen.

Bestimmt ist es schön, wenn Mitarbeiter ihren Arbeitgeber gut beurteilten.Darauf darf man auch stolz sein. Das Problem der Studie könnten die Macher einfach lösen, wenn sie sie umbenennen würden. Aber «bester Arbeitgeber der Schweiz» klingt eben schon verdammt gut.

Die Stichprobe von Nau zeigt: Bei der Rangliste der besten Arbeitgeber der Schweiz fehlen also durchaus gewichtige Namen. Welche grossen Firmen mitgemacht haben, will das Umfrage-Institut nicht sagen. Denn: «Wir nennen lediglich die Unternehmen, die gut abschneiden und bei denen zumindest 7 von 10 Mitarbeitenden das Unternehmen positiv bewerten», sagt Michael Hermann, Chef von Great Place to Work Schweiz.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Umfrage-Institut Great Place to Work hat den besten Arbeitgeber der Schweiz gekürt.
  • Das Problem: Viele Schweizer Firmen haben an der Umfrage nicht teilgenommen.
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Der Bundesrat möchte die elektronische Gesundheitsakte in zwei Varianten prüfen. (Symbolbild) - Keystone

Doch egal ob die Studie nun repräsentativ ist oder nicht: Die die gekürten Unternehmen lassen die Korken knallen. «Als einziges Unternehmen zum neunten Mal ausgezeichnet», schreibt McDonald's Schweiz heute in einer Medienmitteilung. Und auch Scout24 jubelt über den dritten Platz in Kategorie «Mittelgrosse Unternehmen».

Unternehmen werben damit

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