Akten zur Geheimarmee P-26 sind unauffindbar

Francine Brand
Francine Brand

Bern,

Im Kalten Krieg bildete die Schweiz die geheime Widerstandstruppe P-26. Sie sollte unser Land im Falle einer Invasion von kommunistischen Staaten beschützen. Die Dokumente dazu scheinen heute unauffindbar zu sein.

Aufgedeckt wurde das Verschwinden von einem Historiker. Er wollte die Unterlagen im Bundesarchiv einsehen, fand sie jedoch dort nicht vor. Es soll sich um sieben Ordner handeln, die mögliche Beziehungen der P-26 zu ausländischen Organisationen aufzeigt. Besagter Historiker will Beweise haben, dass die Akten absichtlich vernichtet worden seien.

Das Wichtigste in Kürze

  • 1979 wurde die Schweizer Geheimarmee P-26 gegründet.
  • Die dazugehörenden Dokumente sind heute verschwunden.
  • Die Prüfungskommission versichert, der Sache nachzugehen.

Laut dem «SRF» wurden ab 1979 rund 400 Schweizer für die Geheimarmee P-26 rekrutiert und militärisch ausgebildet – kurz nach dem Fall der Berliner Mauer löste sie sich auf. Eine parlamentarische Untersuchungskommission verfasste dazu ein Schreiben. Doch ein dazugehöriger Zusatzbericht soll auf mysteriöse Weise verschwunden sein.

«Wir werden auf jeden Fall Rücksprache mit den damals Verantwortlichen nehmen», versichert Janiak. Die Prüfungskommission werde die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen.

Claude Janiak, Ständerat und Präsident der Geschäftsprüfungsdelegation des Parlaments sagt: «Darüber wissen wir nichts. Das Problem ist, dass momentan viel Raum für Spekulationen offen ist. Das ist nie gut». Da die Dokumente verschwunden sind, erschienen sie heikler als sie es in Wahrheit sind.

In diesem Haus, in Oberburg BE, soll sich die Kommandozentrale der enttarnten Geheimarmee P-26 befunden haben.
In diesem Haus, in Oberburg BE, soll sich die Kommandozentrale der enttarnten Geheimarmee P-26 befunden haben. - Keystone

Absichtliche Vernichtung?

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