Die mittlere Krankenkassenprämie steigt nächstes Jahr durchschnittlich um 1,2 Prozent. Junge Erwachsene profitieren von Entlastungen und zahlen markant weniger.
Krankenkassen-Prämien: Alain Berset, Gesundheitsminister, informiert in Bern über die kommenden Krankenkassen Änderungen. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die mittlere Krankenkassenprämie steigt 2019 um 1,2 Prozent.
  • Diese Erhöhung ist deutlich unter dem langjährigen Schnitt.
  • Junge Erwachsene zwischen 19 und 25 Jahren werden dank Risikoausgleich stark entlastet.
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Die Schweizer Krankenversicherten müssen nächstes Jahr tiefer ins Portemonnaie greifen als bisher. Allerdings ist die Erhöhung der mittleren Prämie um 1,2 Prozent weitaus weniger hoch als im langjährigen Schnitt, erklärte Gesundheitsminister Alain Berset heute Montag vor den Medien. Zum Vergleich: Seit 1996 ist die Prämie durchschnittlich um 3,9 Prozent pro Jahr gestiegen. Erwachsene zahlen 2019 durchschnittlich 372,30 Franken pro Monat, ein Kind kostet monatlich 100,90 Franken.

«Ich bin sehr froh darüber», sagt Bundesrat Alain Berset heute Montag zu Nau. «Dass die Jungen Erwachsenen weniger Prämien bezahlen, geht auf einen Entscheid des Parlaments zurück.» Dieser will die 19- bis 25-Jährigen beim Risikoausgleich um 50 Prozent zu entlasten. Die Auswirkungen sind gross: Die mittlere Prämie sinkt um 15,6 Prozent im Vergleich zu diesem Jahr und beträgt 274,10 Franken pro Monat. D

Der Anstieg der mittleren Prämie seit 1997.
Der Anstieg der mittleren Prämie seit 1997.
Während die Prämie für Junge Erwachsene sinkt, steigt sie für Erwachsene und Kinder.
Während die Prämie für Junge Erwachsene sinkt, steigt sie für Erwachsene und Kinder.
Die Veränderung der Prämien ist je nach Kanton unterschiedlich.
Die Veränderung der Prämien ist je nach Kanton unterschiedlich.
Die bisherige Standardprämie im Vergleich mit der neuen Mittleren Prämie.
Die bisherige Standardprämie im Vergleich mit der neuen Mittleren Prämie.
Immer weniger Versicherte wählen das Standardmodell. Deshalb hat der Bund die Vergleichsbasis geändert und verwendet nun die mittlere Prämie.
Immer weniger Versicherte wählen das Standardmodell. Deshalb hat der Bund die Vergleichsbasis geändert und verwendet nun die mittlere Prämie.

Kosten steigen weiter

Die Unterschiede von Kanton zu Kanton sind gross. Im Wallis ist die Erhöhung mit 3,6 Prozent am stärksten, in den Innerschweizer Kantonen Uri und Appenzell Innerrhoden zahlen die Prämienzahler 1,5 Prozent weniger als dieses Jahr. Generell gehen die Gesundheitskosten aber weiter hoch. «Das hat einerseits mit neuen Technologien und Medikamenten zu tun, andererseits mit der alternden Gesellschaft», erklärt Bundesrat Berset.

Neu wird die Prämienentwicklung nicht mehr anhand der Standardprämie, sondern der mittleren Prämie abgebildet. Der Grund: Nicht mal mehr jeder fünfte Prämienzahler in der Schweiz ist mit dem Standardmodell versichert.

Krankenkassen-Prämien: Alain Berset, der Gesundheitsminister, im Interview. - Nau
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