Booster für alle ab 2022: GDK & Berset lehnen 2G für Schweiz ab
Die 2G-Regel sei für die Schweiz kein Thema, sagen Alain Berset und Kantone. Dafür sollte der Booster für unter 65-Jährige ab Anfang 2022 verfügbar sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die epidemiologische Lage hierzulande ist prekär: Alle 14 Tag verdoppeln sich die Fälle.
- Die Kantone beginnen, über 65-Jährigen eine Booster-Impfung zu verabreichen.
- Ab 2022 ist dann die Restbevölkerung an der Reihe: 2G lehnen Bund und Kantone wiederum ab.
Der Corona-Winter beschäftigt die Regierung jetzt schon. Im Ausland verschärfen Staaten ihre Massnahmen, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Hierzulande sei das noch keine Diskussion, sagen Alain Berset und GDK-Präsident Lukas Engelberger. Hier sind die wichtigsten Punkte der Medienkonferenz:
– Eine 2G-Regelung wie in Österreich wolle man nicht anstreben, folglich auch nicht diskutieren. Allgemein seien Verschärfungen noch kein Thema. Je nach Lage seien sie aber auch nicht ausgeschlossen.
– Eine Auffrischimpfung für unter 65-Jährige kommt voraussichtlich ab Anfang 2022. Zuerst hätten Risikopersonen Priorität; die Kantone rufen schon jetzt über 65-Jährige dazu auf, einen Termin zu vereinbaren.
Hier können Sie das Protokoll der Medienkonferenz lesen
12:55 Muss der Bundesrat wieder über Homeoffice nachdenken? Weil die Gesellschaft sich wieder uneingeschränkt bewegen könne, sei es schwierig einzuschätzen, wo sich Menschen anstecken. Deswegen wäre eine Homeofficepflicht nicht die Antwort.
12:52 Die Lage könnte «ungemütlich» werden, sagt Berset, und ernster. Da könne die Regierung nicht gleichgültig bleiben.
12:48 Berset möchte es vermeiden, verschärfte Massnahmen wie 2G zu ergreifen. «Wir schauen aber natürlich, was im Ausland geschieht.» Die Umsetzung der Massnahmen funktioniere in der Schweiz grundsätzlich gut, sagt er. Deswegen könne die Schweiz auch ihren eigenen Weg gehen.
12:43 Für Lukas Engelberger wäre eine 2G-Regelung keine Option. Zudem würden es sich die Kantone nicht wünschen.
12:40 Wollen die Kantone einen Flickenteppich an Massnahmen verhindern? Alain Berset antwortet: Sowohl Bund als auch Kantone müssten sich darum bemühen, ja. In gewissen Bereichen könnten Kantone aber ihre eigenen Regeln machen, wie beispielsweise bei Besuchsregeln in Altersheimen.
Engelberger fügt hinzu: «Ja, Sie werden kantonale Differenzen wieder sehen.» Aber das sei kein Problem, solange der vom Bund gegebene Rahmen noch stimme.
12:36 Der Anstieg der Fallzahlen sei keine Überraschung: Der Bundesrat habe immer wieder gesagt, dass noch nicht genügend Personen immunisiert seien. Aber er habe «eine gewisse Skepsis gegenüber Verschärfungen». Das Gesundheitssystem dürfe nicht überlastet werden.
12:33 Es gebe «keine absolute Sicherheit», dass die Schweiz die Massnahmen nicht verschärfen müsse. Im Moment verdoppelten sich die Fallzahlen alle zwei Wochen; das könne sich aber schnell ändern, so Alain Berset.
12:29 Die Schweiz müsse mit Blick auf die Nachbarländer Österreich und Deutschland vorsichtig bleiben, so Engelberger. Die Kantone müssten handlungsfähig bleiben und seien auch «entschlossen».
12:28 Lukas Engelberger zur Imfpwoche: «Es sind moderate Erfolge, die wir verzeichnen konnten.» Die Impfung bleibe wichtig. Die Auffrischimpfungen sei «aktiv und dringlich in Arbeit». Über 65-Jährige würden aufgerufen, ab sofort einen Termin zu machen.
Alain Berset: Booster für U65 ab Anfang 2022 möglich
12:24 Der Schutz vor einer Ansteckung sinke nach einem halben Jahr von 90 auf 50 Prozent, fährt Berset weiter. Deswegen ergebe eine Auffrischimpfung auch für Jüngere durchaus Sinn. Diese sollte ab Anfang nächstes Jahr bereitgestellt werden.
12:21 Die Impfquote müsse noch erhöht werden, so Berset. Ebenso sei die Auffrischimpfung für Personen über 65 eine Priorität. Der Schutz der Impfung sinke nach sechs Monaten von 90 auf 80 Prozent für über 65-Jährige. Bei jüngeren Personen sei das nicht beobachtbar, dennoch sei ein Booster eine gute Idee.
12:19 Alain Berset ruft dazu auf, wieder auf die Schutzmassnahmen zu achten. Die Kantone könnten aber ihre Massnahmen individuell verschärfen. Ziel sei es immer noch, das Gesundheitspersonal zu schützen. Momentan sei es schwierig, die Entwicklung der Lage in den Spitälern einschätzen zu können.
12:18 Es sei aber beruhigend, dass sich vorwiegend Junge infizierten. Die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs sei bei ihnen klein. Die GDK und der Bundesrat befürworteten deswegen noch keine zusätzlichen Massnahmen.
12:16 Alain Berset eröffnet die Medienkonferenz. Die Infektionszahlen hätten stark zugenommen, was für alle Regionen gelte. Im Osten und in der Zentralschweiz sei der Anstieg aber am stärksten.