Tradition und Moderne: Bundesrat Guy Parmelin besuchte die Appenzeller Viehschau und sieht die Digitalisierung als Mittel für die Zukunft der Landwirtschaft.
Interview mit Guy Parmelin - Nau.ch/Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Landwirtschaft sehe sich grossen Herausforderungen gegenüber, sagt Bundesrat Parmelin.
  • Diesen müsse man auch mit Digitalisierung begegnen. Viele Bauern würden dies schon tun.
  • Genauso wichtig seien aber Traditionen, betont der Wirschaftsminister im Nau.ch-Interview.
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Am Samstag noch an der ETH Lausanne, am Dienstag an der Appenzeller Viehschau: Wirtschaftsminister Guy Parmelin will die vielfältigen Bereiche seines Departements vor Ort mit eigenen Augen sehen. Und er bringt sie alle unter einen Hut, wie er im Gespräch mit Nau.ch in Appenzell erklärt.

Beim Besuch an der ETH Lausanne sei es um künstliche Intelligenz gegangen, um Forschung, um Quantenmechanik. «Das ist auch sehr interessant», lobt der gelernte Landwirt und Winzer.

Guy Parmelin ETH Lausanne
Bundesrat Guy Parmelin an der Diplomfeier der ETH Lausanne, am 5. Oktober 2024. - EPFL / Adrien Buttier/Mediacom

Denn beide Welten würden sich ergänzen: «Die Landwirtschaft benutzt neue Technologie und die EPFL und die Universitäten erforschen neue Technologie und wenden sie an». Nicht nur für die Landwirtschaft, betont der Bundesrat, sondern die gesamte Wirtschaft. «Und das ist für mich sehr wichtig.»

Herausforderung Klimawandel

Im Rahmen der Appenzeller Viehschau habe er Gelegenheit gehabt, konkrete Beobachtungen zu machen. Seine Erkenntnis: «Dass Landwirtschaft immer kompliziert bleibt.» Das sei herausfordernd, aber gleichzeitig habe er mit mehreren Landwirten diskutiert, die hochmotiviert seien.

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Das freut den Wirtschaftsminister, denn der Bauern-Beruf sei alles andere als einfach. Guy Parmelin nennt Beispiele: Der Klimawandel, die neue Agrarpolitik, da müsse man sich anpassen können. «Die müssen sich auch mit der neuen Technologie, beschäftigen». Aber man unterschätze das: «Sie machen das gut.»

Guy Parmelin: Digitalisierung und Tradition in der Landwirtschaft

Der Eindruck, Landwirtschaft bleibe immer statisch, sei falsch. «Nein, es sind immer mehr Landwirte, die diesen Herausforderungen schon mit Digitalisierung begegnen. Für mich ist das ein gutes Zeichen für die Zukunft.»

An der Appenzeller Viehschau sieht es indes nicht nach Digitalisierung und Zukunft aus, sondern nach Tradition. Doch auch das bringt Bundesrat Parmelin unter einen Hut.

«Das ist sehr wichtig: Das IST die Schweiz.» Jede Tradition trage etwas zugunsten der Gesellschaft bei, betont Guy Parmelin. «Und das ist gut so.»

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