Axpo-Chef begrüsst Bundesrat-Entscheid zu neuen AKW
Axpo-Chef Christoph Brand unterstützt die Aufhebung des AKW-Neubauverbots.
Axpo-Chef Christoph Brand freut sich über die Pläne von Energieminister Albert Rösti, das AKW-Neubauverbot aufzuheben. Er begrüsse den Entscheid, weil sich daraus Optionen für die Schweizer Energieversorgung ergeben würden.
Am Ende werde sowieso die Schweizer Bevölkerung entscheiden, sagte Brand am Donnerstag an der Bilanzmedienkonferenz in Baden. Und selbst wenn sich die Schweizer für neue AKW aussprächen, sei immer noch nicht klar, wie mit den finanziellen Risiken für einen möglichen Bau und einen Betrieb umgegangen werden könnte.
Es sei kein Zufall, dass in vielen Ländern der Staat an den Kernkraftwerksprojekten massgeblich beteiligt sei.
Die Axpo werde nun in den nächsten zwölf Monaten verschiedene Szenarien durchrechnen, unter anderem wie viele Windturbinen in der Schweiz benötigt würden oder wie teuer ein Gaskraftwerk wäre.
Kostenanalyse und Zukunftspläne
Aber der Konzern will sich auch intensiv mit der Frage beschäftigen, wie viel der Bau und Betrieb von Kernkraftwerken tatsächlich kosten würde. Dazu gebe es derzeit extrem unterschiedliche Aussagen, sagte Brand.
Zuvor hatte das Axpo-Management bisher immer betont, dass man nicht über den Bau von Atomreaktoren sprechen müsse, so lange das Verbot bestehe.
Bundesrat Albert Rösti will das AKW-Bauverbot aus dem Gesetz streichen und dazu bis Ende Jahr eine Vorlage zur Anpassung des Kernenergiegesetzes erarbeiten. Laut Rösti sollen grundsätzlich moderne Atomkraftwerke gebaut werden können, wenn es nötig ist.
Der Ausstieg aus dem Atomausstieg hat im Parlament bisher aber keine Mehrheiten gefunden.
Politische Hürden und Betriebszeiten
Die Vernehmlassung soll bis Ende März 2025 dauern. Danach wird das Parlament die Initiative und den Gegenvorschlag beraten.
Am Morgen hatte die Axpo angekündigt, dass Block 2 des Kernkraftwerks Beznau noch bis 2032 und Block 1 noch bis 2033 laufen sollen. Das derzeit bereits älteste AKW der Welt, das noch am Netz ist, wird damit 64 Jahre Strom produzieren.
Ursprünglich waren einmal von 50 Jahren als mögliche Lebensdauer der Schweizer Atommeiler die Rede. Zuletzt hiess es innerhalb der Branche dann mindestens 60 Jahre. Dass Beznau noch länger und gar 70 Jahre lang betrieben werden könnte, sei aber ausgeschlossen, sagte Brand.