BAG meldet mehr Impfdurchbrüche bei Frauen als Männern
Die Zahl der Impfdurchbrüche bleibt relativ tief. BAG-Daten zeigen aber: Frauen unter 50 trifft es doppelt so häufig wie Männer. Woran das liegt, ist unklar.
Das Wichtigste in Kürze
- Bis anhin registrierte das BAG nur gerade 460 Impfdurchbrüche in der Schweiz.
- Frauen sind deutlich häufiger betroffen. Allerdings landen Männer häufiger im Spital.
Am Donnerstag publizierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) erstmals Daten zu Impfdurchbrüchen in der Schweiz. Demnach steckten sich von Januar bis am 4. August 460 Personen trotz doppelter Impfung mit dem Coronavirus an, 96 wurden hospitalisiert, 18 sind verstorben.
Was das BAG nicht publik machte, sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Nau.ch liegt die entsprechende Aufschlüsselung vor. Dabei sind die Werte von Januar bis Ende Juli abgebildet.
Impfdurchbrüche bei jungen Frauen häufiger als bei Männern
Was drastisch auffällt: Von Infektionen trotz doppelter Impfung betroffen sind deutlich öfter Frauen als Männer. Vor allem bei jüngeren Personen sind rund doppelt so viele der Infizierten weiblich.
Auch in der Hochrisiko-Gruppe der über 80-jährigen, bei denen selbst Hospitalisationen nach einer Impfung öfter vorkommen, registrierte das BAG 77 infizierte Frauen gegenüber 49 Männern.
Umgekehrt verhält es sich indes bei den Hospitalisationen. Männer erkrankten nach einer Impfung also deutlich häufiger ernsthaft am Coronavirus als Frauen. So mussten in der Altersgruppe 70-79 etwa 14 Männer gegenüber bloss sieben Frauen in Spitalpflege.
BAG liefert keine weitere Erklärung
Auf Anfrage konnte oder wollte das BAG nicht auf die Frage eingehen, woran es liegt, dass sich Frauen deutlich öfter nach einer Impfung mit dem Coronavirus anstecken.
Auch die Frage, welche Impfstoffe bei den infizierten verwendet wurden, beantwortet das BAG vorderhand nicht. «Wir sind daran, die Daten aufzuarbeiten», sagt ein Sprecher bloss. Offenbar sollen diese wichtigen Kennzahlen künftig publiziert werden.
Sie dürften auch relevant werden im Hinblick auf die Frage, ob schon bald eine dritte Impfdosis nötig sein wird. Die Schweizer Behörden zeigen sich zurückhaltend. Doch aufgrund der Delta-Variante stellen Pfizer und seit kurzen auch Moderna die Menschen bereits darauf ein.