Coronavirus: Nur ein Geimpfter unter 40 musste ins Spital
Neue BAG-Zahlen zeigen: Obwohl die Impfung gegen das Coronavirus nicht immer vor Infektion schützt, muss fast niemand unter 40 nach einer Ansteckung ins Spital.
Das Wichtigste in Kürze
- 391 Personen steckten sich in der Schweiz trotz doppelter Impfung mit dem Coronavirus an.
- 92 von ihnen mussten hospitalisiert werden – allerdings war nur ein Betroffener unter 40.
- Die Daten zeigen, dass die Impfung offenbar hervorragend vor schweren Verläufen schützt.
Vor rund einem Monat machte Nau.ch erstmals Zahlen zu Impfdurchbrüchen in der Schweiz publik. Viele reagierten erstaunt, dass trotz vollständiger Impfung über 70 Personen wegen einer Ansteckung hospitalisiert wurden.
Mittlerweile ist diese Zahl auf 96 Menschen gestiegen. Das ist im Vergleich zur geimpften Bevölkerung bereits ein sehr tiefer Anteil. Nun zeigen Daten des Bundesamts für Gesundheit (BAG), die Nau.ch vorliegen: Betroffen ist fast nur die ältere Bevölkerung.
Kein einziger Geimpfter unter 30 im Spital
Aufatmen dürfen alle unter 40 Jahren. Seit Januar wurde ein einziger Mann zwischen 30 und 39 Jahren trotz Impfung wegen dem Coronavirus hospitalisiert. Bei den unter 30-Jährigen registrierten die Behörden keinen einzigen Fall eines Spital-Aufenthalts. Bei 50 der 96 Hospitalisationen handelt es sich um Personen über 80 Jahren.
Noch deutlicher zeigt sich der hervorragende Schutz der jüngeren Altersgruppe bei den Todesfällen. 18 von 19 trotz Impfung verstorbenen Infizierten waren über 80 Jahre alt. In Bezug auf die Infektionen zeigt sich ein ausgeglicheneres Bild.
So zählt das BAG etwa 115 von insgesamt 460 Ansteckungen bei unter 40-jährigen. Hier warnt allerdings ein BAG-Sprecher: «Die Zahl der Fälle ist eine Unterschätzung, weil es Personen mit Impfdurchbrüchen gibt, die weder in einem Spital noch ambulant erfasst wurden.»
BAG zu Coronavirus: Zahl der Impfdurchbrüche «gering»
Trotz der Unschärfe seien die Zahlen der trotz Impfung mit dem Coronavirus infizierten Personen «gering». Sie würden sich «im zu erwartenden Rahmen» bewegen, erklärt er.
Brisant sind die Zahlen auch, weil das BAG am Dienstag einräumte, dass infizierte Geimpfte ebenso ansteckend sein können wie ungeimpfte Personen.
Das dürfte gemäss aktuellem Kenntnisstand mit der Delta-Variante des Coronavirus zusammenhängen, welche in der Schweiz dominiert. Gegen die neue Mutation wirken die Impfungen etwas weniger gut als bisher. Dennoch scheinen sie vor ernsthaften Krankheitsverläufen gut zu schützen.
*Update: Das Bundesamt für Gesundheit publizierte die Zahlen zu den Impfdurchbrüchen einige Stunden, nach dem Nau.ch sie publik machte. Deshalb wurden die um eine Woche neueren Daten aktualisiert.