BAG prüft Influencer-Kampagne für Corona-App
Über eine Million Schweizer haben die Corona-App auf ihrem Smartphone installiert. Damit es noch mehr werden, prüft das BAG eine bezahlte Influencer-Kampagne.
Das Wichtigste in Kürze
- Bis jetzt haben noch nicht einmal 20 Prozent die Covid-App auf ihrem Smartphone.
- Das BAG prüft deshalb die Lancierung einer grösseren Influencer-Kampagne.
Monatelang wurde darüber gestritten, seit etwas mehr als einer Woche ist sie da: die SwissCovid-App. Nutzer werden benachrichtigt, wenn sei während einer Viertelstunde engen Kontakt zu einer infizierten Person hatten.
Damit die App aber wirklich etwas bringt, müssen sie möglichst viele Bürgerinnen und Bürger herunterladen. Nach einem Peak – über eine halbe Million Downloads innert 24 Stunden – gerieten die Zahlen aber ins Stocken.
Das wird auch beim Bundesamt für Gesundheit registriert. Deshalb wird nun die Lancierung einer bezahlen Influencer-Kampagne geprüft. «Ja, wir erachten das künftig als möglich», bestätigt Marco Stücheli vom BAG.
Dass der Bund mit Steuergeldern Influencer bezahlt, wäre ein Novum. Sicher ist: Schon letzte Woche meldeten sich Promis, Politiker und Sportler zu Wort – und zeigten stolz, dass sie die App heruntergeladen haben.
Roger Federer & Co. machen's auch gratis
Mimi Jaeger, Nicole Berchtold und andere unterstützten damit die Bemühungen des Bundes. Das taten sie aber gratis, sagt das BAG. «Wir hatten bezüglich der Kommunikation der App keinen Kontakt mit Personen des öffentlichen Lebens aufgenommen und auch nicht dafür bezahlt», so Stücheli.
Noch ist offenbar nicht entschieden, ob und wann die Influencer auf Bundesgelder hoffen können. Bis anhin begnügt man sich in Bern damit, eine Challenge ins Leben zu rufen. So folgten Alain Bersets Aufruf, zu Hause zu bleiben, etwa Roger Federer und Christa Rigozzi.
Die Tessinerin rief etwas später ihrerseits Wirtschaftsminister Guy Parmelin zu einer Tourismus-Challenge auf.
Der SVP-Bundesrat machte promt begeistert mit. Ob er für eine bezahlte Promi-Kampagne ebenso Feuer und Flamme ist, darf bezweifelt werden.