Bauernvertreter haben noch nicht zwischen Jans und Pult entschieden
Die Bauernvertreterinnen und -vertreter im Parlament haben noch nicht entschieden, ob sie Beat Jans oder Jon Pult als Nachfolger von Alain Berset bevorzugen.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute haben Bauernvertreterinnen und -vertreter im Parlament die SP-Kandidaten angehört.
- Gemäss Nationalrat Markus Ritter (Mitte/SG) habe man noch keinen Favoriten bestimmt.
- Die grosse Mehrheit wolle aber keine Bundesräte abwählen, wie Ritter weiter erklärt.
Die Bauernvertreterinnen und -vertreter im Parlament haben noch nicht entschieden, ob sie Beat Jans oder Jon Pult als Nachfolger von Bundesrat Alain Berset bevorzugen. Das sagte Nationalrat Markus Ritter (Mitte/SG) nach der Anhörung der SP-Kandidaten am Montag.
Die Konferenz bäuerlicher Parlamentarier hatte den zwei SP-Kandidaten am Montag auf den Zahn gefühlt. Die Unterschiede zwischen dem Basler und dem Bündner hätten sich gezeigt, sagte Ritter. Eine Diskussion, wen die Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaft am 13. Dezember wählen würden, gehe informell weiter.
Ersten Eindruck erhalten
Die bäuerlichen Parlamentarier hätten einen ersten Eindruck erhalten von den Vorstellungen der SP-Kandidaten über die Landwirtschaft. Sie hätten auch etwas gehört über deren Bezug zur Landwirtschaft und in welche Richtung die Kandidaten bei der künftigen Agrarpolitik gehen wollten, berichtete Ritter im Interview mit Keystone-SDA-Video.
Der ausgebildete Landwirt Jans habe ein sehr grosses Wissen über die Landwirtschaft und mit Kompetenz überzeugen können, berichtete Ritter. Zudem könne der Basler von drei Jahren als Regierungspräsident profitieren, etwa für das Finden von Mehrheiten. Dieses Amt habe seine Persönlichkeit geprägt.
Pult wiederum habe eingeräumt, eher wenig zum Thema Landwirtschaft zu wissen. Er sei sicher ein junger, talentierter, Politiker, der für seine Überzeugungen lebe und zu ihnen stehe, sagte Ritter, berichtete aber auch über Zurückhaltung gegenüber Pult.
Mehrheit will Bisherige bestätigen
Das habe mit der Kampagne von Pults PR-Agentur vor der Abstimmung über die Trinkwasser-Initiative zu tun. «Die Kampagne hat uns verletzt.» Es sei darum gegangen, den Bauernverband zu diskreditieren. Pult habe ausgesagt, dass er beim Aufsetzen der Kampagne aktiv dabei gewesen sei, so Ritter. Das bedeute, dass er die Linie für die Umsetzung der Kampagne gesteuert habe.
An Stelle von Jans und Pult jemand anders zu wählen, sei an der Sitzung am Montag kein Thema gewesen, sagte Ritter ausserdem. Es würden momentan viele Möglichkeiten herumgeboten. Die Frage sei, ob eine Dynamik entstehe, die zu einem anderen Vorschlag führe. Das sei vermutlich zurzeit in den Fraktionen noch völlig offen.
Die grosse Mehrheit von ihnen wolle die bisherigen Bundesratsmitglieder wiederwählen, so Ritter. Die Konferenz hat laut einem Bericht der «Bauernzeitung» vierzig Mitglieder.