BDP fehlen für Wahlen 2019 die Zugpferde

Sandra Christen
Sandra Christen

Bern,

Die Wahlen 2019 sind für die BDP wegweisend. Doch ausgerechnet jetzt springen der jungen Partei die Zugpferde ab. Wer soll die Lücken füllen?

Beatrice Simon Wahlen 2019
Die Personalverbände haben die Finanzdirektorin Beatrice Simon gelobt. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die eidgenössischen Wahlen 2019 sind für die BDP wegweisend.
  • Im Kanton Bern zeigt sich beispielhaft, dass der jungen Partei die Zugpferde ausgehen.

Bei den letzten Nationalratswahlen vor vier Jahren verlor die BDP zwei Sitze. Auch der Wähleranteil sank um 1,3 Prozent. Gelingt es der BDP bei den Wahlen 2019, den Negativtrend zu stoppen?

Glaubt man dem aktuellen Wahlbarometer, gelingt es der BDP nicht: Minus 0,8 Prozentpunkte werden für die Wahlen 2019 prognostiziert.

BDP Martin Landolt
Der nationale BDP-Präsident Martin Landolt, hier an einer Delegiertenversammlung seiner BDP. - Keystone

BDP-Präsident Martin Landolt will an den Wahlen 2019 jedoch alle Sitze verteidigen können. «Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Ziel erreichen», sagt er auf Anfrage. Denn gerade bürgerliche Wählerinnen und Wähler seien zunehmend unzufrieden mit den grossen Parteien. Und für diese biete die BDP eine willkommene Alternative. 

Bei den Wahlen 2019 ist Schluss

Bern war seit jeher einer der stärksten und wichtigsten Kantone für die Partei. Doch genau in Bern offenbaren sich im Wahljahr 2019 die Probleme der BDP.

BDP Werner Luginbühl
Werner Luginbühl ist seit 2007 im Ständerat für die BDP. Zu den Wahlen 2019 tritt er nicht mehr an. - Keystone

Seit 2007 sitzt Werner Luginbühl im Ständerat. Zuerst für die SVP, und ab 2008 für die von ihm mitbegründete BDP. Seither schaffte er seine Wiederwahl jeweils problemlos.

Doch zu den Wahlen 2019 tritt Luginbühl nicht mehr an. «In der Politik braucht es ab und zu frischen Wind», erklärt der BDP-Wahlgarant seinen Entscheid.

Mit Werner Luginbühl verliert die BDP nicht nur einen profilierten Politiker, sondern auch ihren einzigen Sitz im Ständerat.

Generationenwechsel

Kampflos will die BDP ihren Sitz im Stöckli natürlich nicht aufgeben. Für Luginbühl soll die Berner Finanzdirektorin Beatrice Simon in die Bresche springen.

Simon wurde am Mittwoch von ihrer Partei offiziell nominiert. Nicht nur als Ständerats-, sondern auch gleich als Nationalratskandidatin. Denn auch in der grossen Kammer muss die BDP Bern um ihre drei Sitze bangen.

Hans Grunder spricht.
«Im Herbst ist es allerhöchste Zeit»: Der Berner BDP-Nationalrat und BDP-Mitgründer Hans Grunder tritt nicht mehr zu den Wahlen 2019 an. (Archivbild) - Keystone

Nationalrat und Parteigründer Hans Grunder tritt nicht mehr zu den Wahlen 2019 an. Für ihn sei es «allerhöchste Zeit» das Bundeshaus zu verlassen.

«Aushängeschild» Beatrice Simon

Die Last liegt nun also auf den Schultern von Beatrice Simon. Eine Wahl ins Bundeshaus ist nicht unwahrscheinlich. Denn Simon ist bei den Bernerinnen und Bernern beliebt. Schon zweimal wurde sie mit dem Bestergebnis in den Regierungsrat gewählt.

Gegenüber dem Bund bestätigte Beatrice Simon, dass sie das Amt bei einer Wahl annehmen werde.

Klar ist jedoch: Beatrice Simon kann nicht Werner Luginbühl und Hans Grunder ersetzen. Und klar ist auch, dass Beatrice Simon beim Einzug ins Bundeshaus in der Berner Regierung eine grosse Lücke hinterlassen würde. Denn auch dort stehen mögliche BDP-Kandidaten nicht in der Warteschlange.

Abgerechnet wird bei den Wahlen 2019

Martin Landolt ist jedoch überzeugt, dass die Berner BDP geeignte Kandidaten präsentieren wird.

Ein Blick auf die Listen der Kantone zeige ausserdem, dass die BDP erfreulich viele junge Frauen und Männer aufstellen konnte. Leute, die gemäss Landolt bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Der Ablöseprozess der Gründergeneration habe in einzelnen Kantonen bereits begonnen.

Das nächste Kapitel in diesem Ablöseprozess wird am 20. Oktober bei den Wahlen 2019 geschrieben. 

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