Berner BDP tritt mit Beatrice Simon zu den Ständeratswahlen an
Das hat sie am Freitag bekanntgegeben. Der amtierende Ständerat Werner Luginbühl verzichtet auf eine erneute Kandidatur.
Luginbühl sagte am Freitag an einer Medienkonferenz in Bern, er sei der Auffassung, in der Politik brauche es ab und zu frischen Wind. Deshalb werde er sich Ende dieses Jahres aus der Politik zurückziehen. Verschiedene Mandate - etwa bei den Kraftwerken Oberhasli KWO - werde er behalten.
Er gehe davon aus, dass nach seinem Ausscheiden aus der Politik die eine oder andere Aufgabe dazukomme. Luginbühl ist KWO-Verwaltungsratspräsident. Der 61-jährige Krattiger war zehn Jahre lang Gemeindepräsident, zehn Jahre lang bernischer Regierungsrat und sitzt seit elf Jahren im «Stöckli».
Simon sagte, sie gehe davon aus, dass sie nach ihrer langen Politkarriere über das Rüstzeug für einen Ständeratssitz verfüge. Ob sie auch für den Nationalrat kandidieren werde, sei noch offen.
Angesichts der voll gefüllten Agenda einer Regierungsrätin werde sie einen «verhältnismässig bescheidenen» Wahlkampf führen. Sie gehe aber davon aus, dass sie im Kanton Bern bekannt genug sei. Simons Ständeratskandidatur wird von der Basis noch zu bestätigen sein. Die Versammlung findet Ende Februar statt.
Zuerst entschied Luginbühl
Am Rand der Medienkonferenz sagte der Präsident der bernischen BDP, Jan Gnägi, die Partei hätte sich eine erneute Kandidatur Luginbühls gewünscht. Als Luginbühl seinen Entscheid bekanntgegeben habe, habe es «längere Gespräche» gebraucht.
Dass sich nun Berns Finanzdirektorin Simon zur Verfügung stelle, freue die BDP «ausserordentlich», so Parteipräsident Gnägi an der Medienkonferenz. Gnägi wies darauf hin, dass Simon zweimal mit dem besten Resultat aller Kandidierenden in den Regierungsrat gewählt worden ist.
Den Sitz der Partei in der Berner Kantonsregierung will die bernische BDP verteidigen. Sie werde rasch eine Kommission einsetzen, die sich der Nachfolgekandidatur annehmen solle. «Wir nehmen ein Spiel nach dem anderen», sagte der Parteipräsident.
Nur noch SVP-Kandidatur unbekannt
Nach dem Medienauftritt der bernischen BDP ist die Ausgangslage für die Ständeratswahlen im Kanton Bern weitgehend klar. Vorausgesetzt, dass in allen Parteien die Delegierten an Parteiversammlungen die Vorschläge der Parteispitzen absegnen, treten die SP des Kantons Bern mit Ständerat Hans Stöckli und die Grünen mit Nationalrätin Regula Rytz an.
Für die FDP steigt Nationalrätin Christa Markwalder ins Rennen, für die GLP ihre Ratskollegin Kathrin Bertschy, für die EVP Nationalrätin Marianne Streiff. Am kommenden Montagabend entscheidet die bernische SVP, mit wem sie in die Wahlen in die Kleine Kammer steigt.