Befürchtungen der Gegner nach dem Ja zum Geldspielgesetz
Das Schweizer Stimmvolk sagt deutlich ja zum unerwartet heftig umstrittenen Geldspielgesetz. Verlierer sind die Jungparteien und Digital Natives.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Geldspielgesetz wird vom Stimmvolk eindeutig angenommen.
- Grosse Enttäuschung und Ängste vor Internetzensur bei den Gegnern.
Das Referendum blieb letztlich chancenlos, obwohl alle Jungparteien gemeinsam gegen das Geldspielgesetz kämpften. Zu riskant sei der Schritt, erstmals Netzsperren im Internet einzuführen, warnten sie – es drohe ein Dammbruch hin zur Internetzensur.
Enttäuschung sind die Gegner vor allem ob der Deutlichkeit des Resultates. Dass ein Nein zum Geldspielgesetz schwierig würde, war ihnen bewusst, sagt Luzian Franzini, Co-Präsident der Jungen Grünen, gegenüber Nau. «Es gab eine massive Kampagne der Befürworter, mit Millionen von Franken haben sie die Schweizer Plakatwände zugepflastert.» Andri Silberschmidt, Präsident der Jungfreisinnigen, ist froh, dass das Thema Netzsperren durch die Abstimmung mal auf das politische Parkett gekommen ist. «Wir nehmen die Befürworter jetzt beim Wort, dass Netzsperren nicht zum Regelfall werden.»
Befürworter freuen sich über Resultat
Demgegenüber standen die Argumente der Befürworter: Das Geldspielgesetz brauche es dringend, denn sonst gingen immer mehr Millionen Franken an die dubiosen ausländischen Online-Casinos. Geld, das für Sport, Kultur und nicht zuletzt die AHV fehlen würde. Nau berichtet live vom finalen Abstimmungstreffen der Gegner.
«Das ist ein Erfolg für die Demokratie in der Schweiz», sagt FDP-Ständerat Damian Müller gegenüber Nau. Schweizer wollen weiterhin Geld aus Geldspielen für Sport, Kultur, Tierparks und die AHV. Mit dem Ja zum Geldspielgesetz hätten nun die Schweizer Casinos nun auch gleich lange Spiesse, indem sie nun auch Online-Spiele anbieten dürfen.