Bessere Tierschutz-Kontrollen

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Weniger, dafür effizientere Kontrollen bei der Tierhaltung: Die breit abgestützte Forderung aus dem Nationalrat stösst beim Bundesrat auf Goodwill. Angesichts von Skandalen wie in Hefenhofen und der gestern veröffentlichten Tierschutzt-Statistik scheint der Handlungsbedarf erwiesen zu sein.

Unproblematische Betriebe sollen weniger häufig kontrolliert werden.
Unproblematische Betriebe sollen weniger häufig kontrolliert werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Weniger, aber gezielte Kontrollen auf Bauernhöfen fordert ein Vorstoss aus dem Nationalrat.
  • Der Bundesrat beantragt, den Vorstoss anzunehmen.
  • Wie gestern bekannt wurde, gibt es in der Schweiz mehr Strafverfahren wegen Tierschutz-Verstössen als je zuvor.

Kontrollen der Behörden scheinen nötiger denn je: Das zeigt der Quälhof von Hefenhofen, dessen Pferde national traurige Berühmtheit erlangten. Und das zeigen auch die weit über 2000 Strafverfahren wegen Verstössen gegen den Tierschutz allein im letzten Jahr.
SP-Nationalrätin Martina Munz (61) will aber den umgekehrten Weg gehen: Sie verlangt mit ihrer Motion weniger Kontrollen. Diese sollen aber «effizienter und qualitativ besser werden», schreibt sie in ihrem Vorstoss.

Weniger ist mehr

Landwirtschaftliche Betriebe, bei denen nie Anlass zu Klagen bestand, sollen laut Munz deutlich weniger kontrolliert werden. Bei Problembetrieben aber sollen die Behörden häufiger und vor allem unangemeldet vorbeischauen dürfen.

Die Kontrolleure sollen darum auch mehr Kompetenzen erhalten: sie sollen den nächsten Kontrolltermin selber festlegen können, je nachdem wie sie das Risiko für die Tiere beurteilen.

Breite Zustimmung

Diesen Ansatz findet auch der Bundesrat zielführend und beantragt darum, dass der Nationalrat den Vorstoss annehmen solle. Und die Chancen dazu stehen gut, denn die Tierfreundin Martina Munz hat sich bereits namhafte Unterstützer mit ins Boot geholt.

Den Vorstoss unterschrieben haben nämlich längst nicht nur die üblichen Verdächtigen wie die Grüne Nationalrätin und Bio-Bäuerin Maya Graf (55). Sondern auch Vertreter aller Parteien, inklusive dem Bauernverbands-Präsidenten und CVP-Nationalrat Markus Ritter (50).

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