Bessere Tierschutz-Kontrollen
Das Wichtigste in Kürze
- Weniger, aber gezielte Kontrollen auf Bauernhöfen fordert ein Vorstoss aus dem Nationalrat.
- Der Bundesrat beantragt, den Vorstoss anzunehmen.
- Wie gestern bekannt wurde, gibt es in der Schweiz mehr Strafverfahren wegen Tierschutz-Verstössen als je zuvor.
Kontrollen der Behörden scheinen nötiger denn je: Das zeigt
der Quälhof von Hefenhofen, dessen Pferde national traurige Berühmtheit
erlangten. Und das zeigen auch die weit über 2000 Strafverfahren wegen
Verstössen gegen den Tierschutz allein im letzten Jahr.
SP-Nationalrätin Martina Munz (61) will aber den umgekehrten Weg gehen: Sie verlangt mit ihrer Motion weniger Kontrollen. Diese sollen aber «effizienter und qualitativ besser werden», schreibt sie in ihrem Vorstoss.
Weniger ist mehr
Landwirtschaftliche Betriebe, bei denen nie Anlass zu Klagen bestand, sollen laut Munz deutlich weniger kontrolliert werden. Bei Problembetrieben aber sollen die Behörden häufiger und vor allem unangemeldet vorbeischauen dürfen.
Die Kontrolleure sollen darum auch mehr Kompetenzen erhalten: sie sollen den nächsten Kontrolltermin selber festlegen können, je nachdem wie sie das Risiko für die Tiere beurteilen.
Breite Zustimmung
Diesen Ansatz findet auch der Bundesrat zielführend und
beantragt darum, dass der Nationalrat den Vorstoss annehmen solle. Und die
Chancen dazu stehen gut, denn die Tierfreundin Martina Munz hat sich bereits
namhafte Unterstützer mit ins Boot geholt.
Den Vorstoss unterschrieben haben nämlich längst nicht nur die üblichen Verdächtigen wie die Grüne Nationalrätin und Bio-Bäuerin Maya Graf (55). Sondern auch Vertreter aller Parteien, inklusive dem Bauernverbands-Präsidenten und CVP-Nationalrat Markus Ritter (50).