Bis 2050 soll Hälfte der Stromproduktion aus Solaranlagen stammen
Derzeit findet die 22. Photovoltaik-Tagung statt – die Branche hat grosse Ziele: Bis 2050 sollen 50 Prozent des heimischen Stroms aus Solaranlagen stammen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Solarbranche plant Grosses: Bis 2050 will sie 50 Prozent des Schweizer Stroms liefern.
- Dafür brauche es die nötigen Rahmenbedingungen: Ein «Ja» zum Stromgesetz am 9. Juni 2024.
- Überdies müssten dafür alle für Solaranlagen geeigneten Potenziale genutzt werden.
Die EPFL in Lausanne ist derzeit Gastgeber der 22. Schweizer Photovoltaik-Tagung. Der Anlass findet heute und morgen statt und steht ganz im Zeichen des Ausbaus der Solarenergie. Veranstaltet wird die Tagung von «Swissolar», dem Schweizerischen Fachverband für Sonnenenergie.
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie eine fünffache Steigerung der Solarstromproduktion innerhalb des nächsten Jahrzehnts erreicht werden kann. Ziel sei es, bis 2050 die Hälfte der heimischen Stromproduktion aus Solaranlagen bereitzustellen.
Mit über 1000 Teilnehmern stosse die diesjährige Photovoltaik-Tagung auf grosses Interesse. Das vielfältige Programm behandle aktuelle Fragen: von gegenwärtigen und zukünftigen Rahmenbedingungen über den Umgang mit grossen Mengen Solarstrom im Netz bis zu neuen Anwendungsbereichen für Solarenergie.
«Jetzt geht es erst richtig los»
Eröffnet wurde der Anlass von Bundesrat Albert Rösti. In seiner Rede erklärte der UVEK-Vorsteher am Donnerstag: «Es freut mich sehr, dass der Zubau bei der Photovoltaik von einem Rekord zum nächsten eilt.» Das grösste Potenzial bei den Erneuerbaren habe die Photovoltaik auf Gebäudedächern – sie wachse am schnellsten und sei am günstigsten.
«Swissolar»-Präsident und GLP-Parteichef Jürg Grossen erklärte seinerseits: «Jetzt geht es erst richtig los – wir werden den jährlichen Zubau noch weiter steigern.» Die Solarbranche sei mit ihrer Erfahrung, über 10'000 Beschäftigten und neuen Lehrberufen im Solarenergiebereich bereit, den nötigen Ausbau zu garantieren.
Dafür müsse die Schweizer Stimmbevölkerung aber die nötigen politischen Rahmenbedingungen schaffen: «Mit einem Ja zum Stromgesetz am 9. Juni 2024», erklärt Grossen.
Wesentlicher Beitrag zur Versorgungssicherheit
Schon 2024 soll die Solarenergie mehr als 10 Prozent des jährlichen Strombedarfs der Schweiz beisteuern. Damit trage sie wesentlich zur Versorgungssicherheit bei – auch im Winter, wie die Veranstalter erklären. Gleichzeitig bestehe noch immer Bedarf an einem Ausbau dieser Stromproduktion.
Bereits im Jahr 2011 setzte sich «Swissolar» das Ziel von 10 Prozent Solarstrom bis zum Jahr 2025. Damals hätten Kritiker dieses Ziel noch als utopisch kritisiert.
Die Produktion im nächsten Winterhalbjahr dürfe bei rund zwei Terawattstunden liegen. Dies entspricht der Hälfte des durchschnittlichen Stromimportbedarfs der vergangenen Jahre. Damit trage Photovoltaik in Kombination mit Wasserkraft wesentlich zur Versorgungssicherheit im Winter bei.
Bis 2050 die Hälfte des Stroms aus Solaranlagen?
Laut Stromgesetz soll die jährliche Stromproduktion aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2035 auf 35 Terawattstunden ansteigen. Bis zum Jahr 2050 soll dieselbe gar auf jährlich 45 Terawattstunden ansteigen. Es sei klar, dass Solarstrom hier den grössten Beitrag leisten müsse, erklären die Veranstalter.
«Swissolar» geht davon aus, dass im Jahr 2050 die Hälfte unseres Stroms aus einheimischen Solaranlagen stammen werde. Bereits bis zum Jahr 2035 solle die Solarstromproduktion um das Fünffache gegenüber heute gesteigert werden.
Angesichts der anspruchsvollen Ausbauziele sei klar, dass alle geeigneten Potenziale genutzt werden müssen: Dächer und Fassaden stehen wegen ihrer Nähe zum Verbrauch weiterhin im Zentrum. Es brauche aber auch Anlagen auf Infrastrukturen wie Lärmschutzwänden oder Parkplatzüberdachungen sowie alpine Grossanlagen.