Bund mit 0,7-Milliarden-Franken-Defizit in konsolidierter Rechnung
Die konsolidierte Rechnung von 2022 des Bundes beträgt ein Defizit von 0,7 Milliarden Franken. Grund sind Anlageverluste und die Corona-Pandemie.
Das Wichtigste in Kürze
- Die konsolidierte Rechnung des Bundes landet erneut im Minus.
- Ein Defizit von 0,7 Milliarden Franken wurde verbucht.
Anlageverluste der Sozialversicherungen und die Covid-19-Pandemie haben die konsolidierte Rechnung von 2022 des Bundes erneut ins Minus gedrückt. Der Bundesrat genehmigte die Rechnung mit einem Defizit von 0,7 Milliarden Franken am Mittwoch.
Die konsolidierte Rechnung von 2021 hatte – ebenfalls wegen der Pandemie – noch mit einem Defizit von 5,4 Milliarden Franken abgeschlossen, wie die Eidgenössische Finanzverwaltung (EFV) schrieb. Dass die durch die Pandemie bedingten Kosten viel tiefer gewesen seien als im Vorjahr habe das Ergebnis verbessert.
Die konsolidierte Rechnung bringt die Gesamtsicht über die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage des Bundes als Konzern. Sie beinhaltet neben der Bundesrechnung für die zentrale Bundesverwaltung auch die Resultate der bundesnahen Unternehmen und der Sozialversicherungen.
Die Rechnung der Bundesverwaltung schliesst mit einem Defizit von 2 Milliarden Franken ab, gegenüber 10,1 Milliarden Franken im Vorjahr. Musste der Bund 2021 für die Bewältigung der Pandemie 13,9 Milliarden Franken auslegen, waren es 2022 2,8 Milliarden Franken.
Das schon im Februar bekannt gewordene Finanzierungsdefizit beim Bund betrug 2022 4,3 Milliarden Franken. Die Finanzierungsrechnung ist nach Angaben der EFV das zentrale Instrument für die politische Steuerung des Bundes gemäss Vorgaben der Schuldenbremse.
Die Bundesunternehmen erwirtschafteten einen Gewinn von 2,0 Milliarden Franken. Positiv waren die Ergebnisse von Swisscom, der Post und der Ruag-Gesellschaften. Verluste schrieben die SBB und die BLS Netz AG.
Sozialversicherungen spüren turbulente Finanzmärkte
Die Sozialversicherungen bekamen Turbulenzen der Finanzmärkte zu spüren und schrieben 0,7 Milliarden Franken Verlust. Grund dafür ist das negative Finanzergebnis der Ausgleichsfonds von 5 Milliarden (Vorjahr: plus 1,9 Milliarden) Franken. Doch das konsolidierte Umlageergebnis war mit 4,2 Milliarden Franken positiv (Vorjahr: plus 1,9 Milliarden Franken).
Beim Bund nahm das Eigenkapital um 0,5 auf 63,1 Milliarden Franken zu. Die Zahl der Mitarbeitenden bei Bundesverwaltung und bundesnahen Betrieben ging im vergangenen Jahr um 1374 Vollzeitstellen auf 155'229 zurück.