Bundesrat

Bundesrat Alain Berset will mit Wissenschaft in Kontakt bleiben

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Bundesrätliche Verabschiedung am letzten Arbeitstag: Alain Berset verdankt die Taskforce und will trotz Auflösung in Kontakt bleiben.

Berset Tanja Stadler Taskforce
Gruppenbild zum Abschied: Taskforce und Vertreter von BAG und EDI auf der Bundesterrasse, mit Bundesrat Alain Berset (Mitte) und Taskforce-Präsidentin Tanja Stadler (links von ihm), am 31. März 2022. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesrat Alain Berset hat heute die Taskforce verabschiedet.
  • Er dankt ihr für die Verdienste bei der Bewältigung der Pandemie.
  • Dies löst Kritik von allen Seiten aus.

Schon Mitte Februar verkündete Taskforce-Präsidentin Tanja Stadler, der Zeitpunkt sei gekommen. Die Taskforce werde sich per Ende März vorzeitig auflösen, dank der positiven Entwicklung der Situation rund um das Coronavirus. Heute trafen sich Exponenten des Wissenschaft-Gremiums zum vorläufig letzten Mal mit Gesundheitsminister Alain Berset und seinem Team.

Alain Berset Taskforce Danke
Gesundheitsminister Alain Berset dankt der Taskforce via Twitter für ihre Verdienste bei der Bewältigung der Pandemie. - Screenshot Twitter

Dieser lobte die Taskforce und will trotz Auflösung «in Kontakt bleiben». Aussagen, die zu gemischten Reaktionen führten.

Berset zur Taskforce: «Bundesrat kompetent beraten»

Erst gestern verkündete der Bundesrat das Ende der «besonderen Lage». Die Bewältigung der akuten Phase der Pandemie sei auch Verdienst der Taskforce, betont Alain Berset via Twitter. «Sie hat den Bundesrat kompetent beraten und wichtige Grundlagen für Entscheide geschaffen.» Der Bundesrat, BAG-Vertreter und Taskforce-Mitglieder zeigen sich heute beim Gruppenfoto auf der Bundesterrasse geeint.

Tanja Stadler Alain Berset
Tanja Stadler, abtretende Präsidentin der Taskforce (links) und Bundesrat Alain Berset (rechts). - Keystone

Das war nicht immer so, da Wissenschaft und Politik oft gegensätzliche Haltungen bei der Pandemie-Bewältigung vertraten. So sorgte Berset heute auf verschiedenen Seiten für Irritationen, wenn er schrieb: «Ihr Mandat endet, der Kontakt bleibt. Danke!»

Taskforce? Welche Taskforce?

Kritisiert wird so ziemlich alles an der harmonischen Verabschiedung wohlverdienter Freiwilliger. Für die einen liegt der Fehler bei Bundesrat Berset. Denn die Landesregierung habe meist nicht auf die Wissenschaft gehört. So wie auch gestern: Während die Taskforce sogar FFP2-Masken empfiehlt, beendet der Bundesrat die Maskenpflicht auch im ÖV.

Taskforce Berset Risikopatienten
Kritik an Bundesrat Alain Berset, er habe der Taskforce zu wenig Gehör geschenkt. - Screenshot Twitter

Andere, insbesondere Vertreter von Risikogruppen, bezweifeln schlicht, dass die «normale Lage» schon begonnen habe. Dritte verweisen auf einige eklatante Fehleinschätzungen der Taskforce, werden aber prompt von Taskforce-Unterstützern zurechtgewiesen.

Taskforce Berset ppm Schwurbler
Kritik an der Taskforce, den Schwurblern und wiederum an Alain Berset und seinem Unverständnis für Messgerät-Anzeigen. - Screenshot Twitter

Nicht zuletzt wird widerholt gegen Alain Berset gestichelt wegen seinem gestrigen Kommentar zur Luftqualität in Innenräumen. Berset verwies darauf, dass selbst in seinen Büros ein Gerät anzeige, wann es Zeit zum Lüften sei. Er verstehe allerdings nicht, was die in «ppm» gemessene CO2-Konzentration bedeute. Hier wird noch Nachholbedarf beim Verständnis für die Wissenschaft festgestellt.

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