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Bundesrat Beat Jans: «Töchter kennen Dealer im Quartier»

Kaspar Schwarzenbach
Kaspar Schwarzenbach

Basel,

Bundesrat Beat Jans lebt in einem der problematischsten Quartiere der Schweiz. Angst um seine Familie hat er nicht – doch die Perspektive präge seine Politik.

Beat Jans Kleinbasel Kriminalität
Seine Töchter kennen die Drogendealer im Quartier, erklärt Beat Jans. Der Sozialdemokrat lebt im Kleinbasler Matthäusquartier – eines der grössten Problemviertel des Landes. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesrat Beat Jans lebt im Kleinbasel – eines der grössten Problemquartiere des Landes.
  • Angst habe der Stadtbasler deshalb keine, auch nicht um seine Teenager-Töchter.
  • Die Perspektive präge seine Politik: «Ich sehe die Probleme im Alltag», erklärt der SPler.

Der Kluge reist im Zuge: Das denkt sich wohl auch Bundesrat Beat Jans – der SP-Magistrat reist regelmässig mit dem Schnellzug von Basel nach Bern. «Der Zug ist zuverlässiger, auf der Autobahn weiss man nie, wann man ankommt», erklärt er gegenüber «CH Media».

Nicht immer wird der Stadtbasler dabei von seinem Sicherheitspersonal begleitet: Oft reist er alleine und nutzt die Zeit zum Arbeiten oder um mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen.

Beat Jans Kleinbasel Kriminalität
Leben im Matthäusquartier in Kleinbasel: Bundesrat Beat Jans (links) und seine Ehefrau Tracy. (Archivbild) - keystone

Privat entscheidet Beat Jans selbst über das Aufgebot seines Personenschutzes: «Dann schaue ich aber, dass ich nicht angekündigt bin, sodass sich niemand auf mich vorbereiten kann.» Anders bei offiziellen Veranstaltungen. Hier wird Beat Jans vom Bundesamt für Polizei (Fedpol) begleitet – ähnlich wie andere hochrangige Schweizer Politiker.

Sicherheit für Beat Jans von zentraler Bedeutung

Schon vor der Wahl in den Bundesrat hatte Beat Jans die Bedeutung von Sicherheit hervorgehoben – insbesondere für seine Familie: «Bei uns läuft bislang alles bestens», erklärt er gegenüber «CH Media». Zwar würden seine Töchter in der Schule bereits als Bundesrats-Sprosse erkannt, belästigt würden sie deshalb aber nicht.

Der Justizminister lebt mit seiner Familie im Kleinbasel – ein Viertel, das zunehmend von Gewaltdelikten, Rauschgifthandel und Drogenkonsum geprägt ist: «Auch wenn ich in einem der schweizweit problematischsten Quartiere wohne, muss man dort keine Angst haben», behauptet der Sozialdemokrat.

«Meine Töchter kennen die Drogendealer im Quartier»

Das gelte auch für seine Töchter, erklärt Jans: «Die beiden kennen die Drogendealer im Quartier. Sie sehen sie, sie wissen auch, wie sie mit ihnen umgehen müssen, was sie übrigens in der Schule gelernt haben.» Angst habe er deswegen keine – im Hause Jans werde offen über solche Probleme gesprochen.

«Ich sehe die Probleme im Alltag, ich sehe sie als Bewohner des Matthäusquartiers», einem der Stadtteile Kleinbasels. Damit bringe er eine neue Perspektive in den Bundesrat, betont der Basler: «Das war ein wichtiges Argument für mich, viele meinten, es brauche im Gremium jemanden mit urbaner Nähe und entsprechendem Blick.»

Ausländerkriminalität am Ursprung

In Kleinbasel sind primär junge Männer aus dem Maghreb für den Anstieg der Kriminalität verantwortlich. Zu diesem Schluss kam der Stadtbasler Regierungsrat im Winter 2023. Diese massive Zuwanderung und die damit verbundenen Probleme im Quartier beeinflusse auch seine Politik, betont Jans: «Das hat beispielsweise dazu geführt, dass ich das 24-Stunden-Verfahren für Asylsuchende relativ rasch einführen wollte.»

Genau diese Perspektive scheint Beat Jans aber auch Probleme einzuhandeln – insbesondere aus den eigenen Reihen: «Ich muss sagen, das hat mich schon erstaunt», gibt der Sozialdemokrat zu. «Aber ich habe meine Entscheidungen nicht darauf abgestützt, wer nun applaudieren könnte und wer nicht.»

Unternimmt Bundesrat Beat Jans als Vorsteher des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements genug gegen den Anstieg der Kriminalität?

Stattdessen habe Jans zeigen wollen, dass die Politik Probleme anpacken könne: «Am Schluss brauche ich mehrheitsfähige Lösungen im Parlament, das zählt. Die Leute sollen sehen, dass ich bereit bin, mit ihnen Lösungen zu suchen.»

Kommentare

User #3660 (nicht angemeldet)

Einfach dem Dealer die Ware zu einem fairen Preis abkaufen. Eventuell noch beim Kassensturz nachfragen, welcher Stoff am nachhaltigsten ist. Dann werden auch arme Arbeiterinnen in Südamerika unterstützt.

User #1285 (nicht angemeldet)

Da wurde ein zweiter Baume-Schneider gewählt ! Katastrophe

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