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Bundesrat: Luftwaffe darf im Juni Landungen auf der A1 testen

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Um die «Dezentralisierung» im Ernstfall zu proben, wird Anfang Juni ein Abschnitt der A1 für Kampfjet-Starts und -Landungen gesperrt.

F-35A F/A-18 Flugplatz Emmen
Ein Kampfflugzeug des Typ F-35A, links, und ein FA-18 der Schweizer Armee starten auf dem Flugplatz Emmen, anlässlich der «Armeebotschaft 2022» der Schweizer Luftwaffe zum Kampfflugzeug F-35A und zu anderen Luftabwehrsystemen, am 25. März 2022 in Emmen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Für maximal 36 Stunden soll Anfang Juni ein Abschnitt der A1 gesperrt werden.
  • Der Bundesrat gibt sein Okay für Tests der Luftwaffe auf der Autobahn.
  • Dies diene der Stärkung der nationalen Verteidigungsfähigkeiten.

Der Bundesrat gibt grünes Licht für ein ungewöhnliches Manöver: Ein Teilstück der Nationalstrasse A1 im Kanton Waadt wird Anfang Juni 2024 vorübergehend gesperrt. Der Grund: Die Luftwaffe will ihre Fähigkeit zur Dezentralisierung ihrer Verteidigungsmittel unter Beweis stellen.

Das Vorhaben sei Teil eines umfassenden Plans zur Stärkung der nationalen Verteidigungsfähigkeiten. Dabei geht es insbesondere darum, die Einsatzmöglichkeiten von Kampfflugzeugen auch abseits herkömmlicher Standorte zu erproben. Im Fokus steht dabei die Nutzung improvisierter Start- und Landebahnen – wie eben jene auf der A1.

A1 Payerne
Die A1 bei Payerne, fotografiert 2014. - keystone

Von Dienstagabend, dem 4. Juni 2024, bis Donnerstagmorgen des 6. Juni wird ein Abschnitt zwischen Avenches und Payerne für maximal 36 Stunden gesperrt sein. Während dieser Zeit werden Kampfflugzeuge vom Typ F/A-18 Starts und Landungen auf dem vorbereiteten Autobahnabschnitt durchführen.

Verkehrsumleitung und Zusammenarbeit mit lokalen Behörden

Für eine solche Massnahme bedarf es einer engmaschigen Koordination mit verschiedenen Behörden: Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) und die Kantonspolizeien Waadt und Freiburg sind eng in die Planung eingebunden. Während der Sperrung wird eine Verkehrsumleitung über das kantonale Strassennetz gewährleistet sein.

F/A-18
Eine F/A-18 beim jährlichen Axalp-Display der Schweizer Luftwaffe. (Symbolbild) - Keystone

Der Bundesrat betont, die Dezentralisierung der Luftverteidigungsmittel sei ein zentraler Baustein zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Schweiz. Angesichts einer sich verschärfenden Sicherheitslage in Europa – exemplarisch dafür stehe der russische Angriffskrieg auf die Ukraine – sei es von entscheidender Bedeutung, dass die Armee ihre Schutzfunktion für Schweiz und Bevölkerung weiterhin erfüllen könne.

Dezentralisierung als Schlüssel zur modernen Verteidigung

Derzeit sind alle Mittel der Luftwaffe an wenigen Orten konzentriert, was sie anfällig für weitreichende Waffensysteme macht. Durch eine Dezentralisierung soll dieses Risiko minimiert werden: Die Truppe und das Material sollen im Ernstfall innert kürzester Zeit im ganzen Land verteilt werden können.

Dies ist nicht das erste Mal, dass solche Tests durchgeführt werden: In den 70er- und 80er-Jahren hat die Luftwaffe ähnliche Manöver mit Kampfflugzeugen des Typs Hunter und F5-Tiger auf Autobahnabschnitten im Mittelland durchgeführt.

Kommentare

User #3838 (nicht angemeldet)

Ein grosses Kompliment an den Kommentator Herr Heimann .der hat genial durch die Sendung geführt.

User #3649 (nicht angemeldet)

Der BR sollte Lieber sein Job richtig machen..

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