Bundesrat rechnet mit deutlich mehr Studierenden
Der Bundesrat rechnet in seinem Bildungsbericht mit massiv mehr Maturanden. Bis 2037 werde es 40 Prozent mehr Pflegepersonal und Informatiker geben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat rechnet mit einer grossen Zunahme bei den Studentenzahlen.
- Bis 2037 werden so knapp die Hälfte der Arbeitsbevölkerung einen höheren Abschluss haben.
- Insbesondere bei Pflege und IT prognostiziert der Bund einen Boom.
Den «Bericht zur demografischen Entwicklung und zur Bildung» hat der Bundesrat heute verabschiedet. Alles könne man zwar nicht prognostizieren – zum Beispiel, weil die Zuwanderung von der wirtschaftlichen Situation in den Nachbarländern abhänge. Bei anderen Zahlen ist sich die Bundesverwaltung aber ziemlich sicher.
Deutlich mehr Studenten
Die ansteigenden Geburtenzahlen seit 2003 werden sich zunächst in mehr Primar-, dann Sek-I- und Sek-II-Schülern niederschlagen. Da es immer häufiger Übertritte von der Berufslehre in eine Fachhochschule geben werde, steigt dann die Gesamtzahl der Studierenden bis 2037 um 21 Prozent.
Bei den Bachelor- und Masterabschlüssen rechnet der Bundesrat gar mit 28 Prozent mehr bis 2037. Das bedeutet umgekehrt auch: Bald gibt es in der Schweiz mehr «Gschtudierte» als solche mit Sek-II-Abschluss. Knapp die Hälfte aller Personen zwischen 25 und 65 Jahren wird eine höhere Berufsbildung oder Hochschule abgeschlossen haben.
Boom bei IT und Pflege
Der Bundesrat hat auch betrachtet, welche Berufe von diesem stetig höheren Bildungsniveau profitieren. Er rechnet bei der Berufslehre mit Zunahmen von je 40 Prozent vor allem bei Informatik, Kommunikationstechnologie, Sozialwesen und Pflegepersonal. Immer weniger gefragt sein werden Elektrizität und Maschinenbau sowie Verarbeitendes Gewerbe und Bergbau.
Ein noch extremeres Bild zeichnet der Bundesrat auf Hochschulebene. An den Universitäten rechnet er für Informatik und Kommunikationstechnologie mit 72 Prozent mehr Abschlüssen bis 2037. Bei den Fachhochschulen im Gesundheitsbereich mit 45 bis 49 Prozent mehr. Das entspreche dem Arbeitsmarkt: Die Nachfrage nach Personen mit Tertiärabschluss (höhere Berufsbildung oder Hochschule) sei gross.