Bundesrat will auch künftig volksnah bleiben
Händeschütteln gehört dazu: Auch nach dem Attentat auf Robert Fico will der Bundesrat an Treffen mit der Bevölkerung festhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico wurde aus nächster Nähe angeschossen.
- Auch der Bundesrat trifft sich immer wieder ungezwungen mit der Bevölkerung.
- Solche Anlässe seien ihm weiterhin wichtig, heisst es auf Anfrage.
Vor zwei Tagen zeigte sich auch der Bundesrat schockiert über das Attentat auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico. Dieser hatte nach einer Kabinettssitzung in der Stadt Handlova auf der Strasse Unterstützer begrüsst. Der mutmassliche Attentäter nutzte die Gelegenheit und gab aus nächster Nähe Schüsse auf den Regierungschef ab.
Szenario wie in der Schweiz
Das Attentat scheint sinnbildlich zu stehen für die in letzter Zeit aufgeheizte Stimmung politischen Amtsträgern gegenüber, auch in der Schweiz. Immer wieder wurden Drohungen auch in die Tat umgesetzt oder mussten von der Polizei präventiv verhindert werden.
Situationen wie diese Woche in der Slowakei kennt indessen auch der Bundesrat. So hält er immer wieder Sitzungen ausserhalb des Bundeshauses ab, zuletzt vor einem Monat in Aarau. Natürlich darf dabei im Anschluss die Begegnung mit der Bevölkerung beim gemeinsamen Apéro nicht fehlen.
Gleichermassen volksnah gibt sich der Bundesrat jeweils auch auf seinem traditionellen, zweitägigen «Schulreisli». Ende Juni, nach der letzten Sitzung vor der Sommerpause, sollte es wieder so weit sein: Bundespräsidentin Viola Amherd bestimmt die Tour, jeweils am Mittag heisst es aber so oder so «Selfie-Time» mit der Landesregierung.
«Der Bundesrat schätzt den direkten Austausch»
Plaudern, prosten, posieren, sei es nach Auswärts-Sitzungen oder auf der Bundesratsreise: Das soll auch heuer so bleiben, teilt die Bundeskanzlei auf Anfrage mit. «Der Bundesrat schätzt den direkten Austausch mit der Bevölkerung, weshalb er solche Anlässe weiterhin durchführen möchte.»
Wie gross die Bedenken sind, auch im Vergleich zu früheren Jahren, darauf will man im Bundeshaus hingegen nicht eingehen. Aber offenbar ist man der Ansicht, sich auf alle Seiten abgesichert zu haben. Denn eine sichere Durchführung solcher Anlässe werde garantiert. Dafür sorge der Bund in Zusammenarbeit mit den betroffenen Kantonen mit den hierfür nötigen Sicherheitsdispositiven.
Wie diese ausgestaltet sind, bleibt aber geheim: «Zu den Massnahmen selber können wir aus Sicherheitsgründen keine Auskunft geben.»