Bundesrat will Bahnverkehr massiv ausbauen
Der Bundesrat will den Zugverkehr noch mehr ausbauen: Mehr S-Bahnen in den Agglomerationen, zwei durchgehende Spuren im Lötschbergtunnel und mehr ist geplant.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Eisenbahn soll bis 2050 ausgebaut werden, wie der Bundesrat heute entschieden hat.
- Die Projekte sollen den Anschluss der Vorstädte stärken und den Zug attraktiver machen.
- Wegen der entstehenden Baustellen müsse die Umsetzung aber «zeitlich erstreckt» erfolgen.
Der Bundesrat hat heute seine Bahnstrategie überarbeitet. Bis 2050 soll das Zugverkehrsnetz verbessert werden, teilt die Exekutive mit.
Vorrang haben sollen demnach die kurzen und mittellangen Strecken. Agglomerationen sollen somit mehr S-Bahn-Angebote bessere Bahnhöfe erhalten. Damit werde dem «Verlagerungspotenzial» auf den Zugverkehr innerhalb der Vorstädte und zu den Zentren Rechnung getragen. Denn die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung wohne in den Agglomerationen.
Der Ausbau der Fernverkehrslinien soll primär dort angegangen werden, wo der Strassenverkehr aktuell attraktiver ist als die Bahn. Konkret bedeute das die Verkürzung der Fahrzeit. Auch im Güterverkehr soll der Zugang gefördert werden, um die Klimaziele schneller zu erreichen.
Noch mehr Bauarbeiten im Zugverkehr
Zusätzlich möchte der Bundesrat den Lötschberg-Basistunnel durchgehend zweispurig machen. «Damit werden zusätzliche Kapazitäten geschaffen und die Betriebsstabilität erhöht», heisst es in der Mitteilung. Dieses Projekt soll im Ausbauschritt 2035 aufgenommen werden.
Um alle diese Veränderungen gut umzusetzen, sieht der Bund eine «rollende Planung» vor. Aufgrund der wahrscheinlich zahlreichen Baustellen werde das Angebot zeitweise instabil sein oder auf gewissen Strecken eingeschränkt. Zudem würden sich die Verbesserungen im Bahnangebot «um drei bis fünf Jahre verspäten».
Zur Bahnstrategie 2050 läuft bis im Oktober dieses Jahres eine Vernehmlassung. Das Parlament muss die Verpflichtungskredite und Projekte noch gutheissen. Das soll erst 2026 geschehen.