Bundesrat will flächendeckendes Plastik-Recycling
Kunststoffabfälle sollen schweizweit koordiniert und flächendeckend getrennt gesammelt werden. Der Bundesrat heisst einen FDP-Vorstoss gut.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat will ein koordiniertes und flächendeckendes Plastikrecycling in der Schweiz.
- Er beantragt die Annahme einer entsprechenden Motion von FDP-Nationalrat Marcel Dobler.
Die Schweiz bezeichnet sich gerne als Recycling-Weltmeister. In der Tat ist bei Glas, PET, Alu und Altpapier die Sammelquote teilweise bei über 90 Prozent. Davon können andere Länder nur träumen. Sofern die Recycling-Weltmeisterschaft dort populär ist.
Nur träumen können Herr und Frau Schweizer dafür vom Recycling von Heidelbeerverpackungen, Frischhaltefolien oder Palettenumreifungsbändern. Aber das soll sich jetzt ändern, findet der Bundesrat.
Hochwertige Verwertung
Der Bundesrat beantragt jetzt nämlich die Annahme einer Motion von FDP-Nationalrat Marcel Dobler. Er verlangt, dass der Bundesrat selbst per Verordnung festlegt, dass solches Kunststoffrecycling möglich wird. Schweizweit koordiniert, flächendeckend getrennt gesammelt und hochwertig stofflich verwertet: So die Forderung Doblers.
Er verweist einerseits auf den Auftrag im Umweltschutgesetz, dass Abfälle soweit möglich verwertet werden müssen. Andererseits sei die Verwertung je länger je ökologischer geworden gegenüber der Verwertung in der Kehrichtverbrennungsanlage. Auch wirtschaftlich soll es rentieren, denn die Schweiz importiert derzeit sogar Abfall-Plastik, um den heimischen Bedarf zu decken.
Primär private Sammlungen
Dobler wünscht sich, dass die Sammlung der Plastikabfälle primär auf private Lösungen aufbauen solle. Zudem soll das PET aus Getränkeflaschen weiterhin separat gesammelt werden. Aus hygienischen Gründen kann es sonst nicht für neue Getränkeflaschen verwendet werden.
Potential sieht Dobler – und demnach auch der Bundesrat – bei den Plastikarten PET, PE, PP, PS und PVC. Das heisst: Tiefziehschalen, Flaschen aller Art (Putzmittel, Kosmetik, Milch), Joghurtbecher, Verpackungsfolien, Tragtaschen, Blumentöpfe. Daraus sollen dann neue Produkte wie Plastikboxen oder Rohre hergestellt werden.