Bundesratswahl: SP-Co-Präsidium verteidigt SP-Frauenticket
Das Wichtigste in Kürze
- Die reine Frauenkandidatur für die Sommaruga-Nachfolge verteidigt die SP-Co-Präsidium.
- Wenn nur zwei Frauen im Bundesrat sässen, würde dies das Volk nicht verstehen.
- Daniel Jositsch legt Mattea Meyer indirekt einen Verzicht nahe.
Für die Nachfolge von Bundesrätin Simonetta Sommaruga soll eine reine Frauenkandidatur stattfinden. Dies löst parteiintern auf Kritik. Jedoch verteidigen Mattea Meyer und Cédric Wermuth die Strategie der SP, zwei Frauen auf die Liste zu setzten.
Seit den 90er-Jahren war in der Regierung bei der SP immer eine Frau und ein Mann vertreten. Dies soll auch künftig so bleiben, sagte Meyer in einem Interview mit der «Sonntagszeitung». Sie setzen sich für die Gleichberechtigung ein und dies soll auch weiterhin so bleiben.
Ohne das Frauen-Ticket bestehe das Risiko, nur noch zwei Frauen in der Landesregierung zu haben, sagte Wermuth gegenüber dem «SonntagsBlick». Das würde die Bevölkerung nicht verstehen. Das Fraktions- und Parteipräsidium habe klar für zwei Frauen votiert.
Es wäre kein Problem für die SP, wenn eine Frau aus der Romandie auf dem Ticket stünde. Drei Romands im Bundesrat habe es von 1917 bis 1920 schon einmal gegeben. Er verstehe die Angst in der Deutschschweiz vor drei Romands nicht.
Frauenquote schränkt Bundesratswahl nicht relevant ein
Die SP habe im übrigen eine Vielzahl von kompetenten Frauen, sagte Meyer: Nationalrätinnen, Ständerätinnen, Regierungsrätinnen, Stadtpräsidentinnen. Sie glaube nicht, dass eine Frauenquote die Auswahl relevant einschränken würde.
Eine mögliche Kandidatur von Daniel Jositsch, habe der Zürcher Ständerat, laut der Co-Präsidentin, ohne Zweifel das Format eines Bundesrates. Die Partei arbeite gut und gerne mit ihm zusammen. Indirekt legte Meyer Jositsch aber einen Verzicht nahe.
Dass ein Mitglied in der Landesregierung gefordert ist und das Amt schwer mit einem Familienleben vereinbar ist, ist Meyer bewusst. In anderen Ländern sei das besser organisiert, so etwa in Finnland oder in Neuseeland.
Das müsse auch in der Schweiz möglich sein, sagte Wermuth. «Wir müssen darüber reden, wie man das Amt gestalten kann». Etwa, in dem man die Anzahl Bundesräte von sieben auf neun erhöhe oder grosse Departemente neu aufteile.