Coronavirus: Alain Berset informiert über Entscheide

Elisa Jeanneret
Elisa Jeanneret

Bern,

Der Lockdown dauert an, lässt aber die Infektionszahlen des Coronavirus langsamer sinken, als von den Behörden erwünscht. Der Bundesrat wartet weiter ab.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz befindet sich in einer Wartephase. Die Corona-Zahlen sinken zu langsam.
  • Zeitgleich steigt die Anzahl nachgewiesener Mutationen in positiven Proben wöchentlich.
  • Gesundheitsminister Alain Berset macht keine Hoffnungen für ein Lockdown-Ende Ende Monat.

Der Bundesrat steht laut Gesundheitsminister Alain Berset vor einem Dilemma. Dies sagte er heute einer Medienkonferenz zum Coronavirus. Einerseits entwickelten sich die Neuinfektionen nach unten, in die richtige Richtung. Andererseits seien die Fallzahlen der Mutationen mit der Lage im Oktober zu vergleichen; es drohe eine dritte Welle.

Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse der Medienkonferenz:

– Lockerungen für März sind nicht vorgesehen. Der Bundesrat werde am 17. Februar nochmals darüber beraten. Verschärfungen seien aber vom Bundesrat nicht erwünscht, stellte Berset klar.

Berset Coronavirus
Bundesrat Alain Berset spricht an einer Medienkonferenz zum Coronavirus. - Keystone

– Mit den neuen Verträgen will der Bund seine Impfziele bis im Sommer definitiv erreichen. Zuerst müssen aber weitere Impfstoffe von Swissmedic zugelassen werden.

– Der Bundesrat hat entschieden, die Übernahme der Impfkosten auszuweiten. Künftig sollen Diplomatinnen und Diplomaten in der Schweiz auch gratis gegen das Coronavirus geimpft werden. Gleiches gilt für Grenzgängerinnen und Grenzgänger, welche im Schweizer Gesundheitssystem arbeiten.

Hier können Sie das Protokoll der Medienkonferenz zum Coronavirus lesen:

16:03 Für die Beschaffung der Impfstoffe hätten das VBS und das BAG eine Obergrenze von 800 Millionen Franken festgelegt. Damit ist die Medienkonferenz beendet.

16:01 Irland Grossbritannien und Portugal seien in kritischen Situationen. Insbesondere Portugal sei in einer «äusserst kritischen Lage». Das BAG sei daran interessiert, wie weiter gehandelt werde und wie sich das auf die Lage auswirken werde.

15:57 Wie kann der R-Wert steigen, aber die Fallzahlen weiterhin sinken? Mathys antwortet, dass teilweise der Rückgang der Fälle stark abgebremst sei. In wenigen Kantonen seien sie sogar wieder angestiegen.

15:52 Haben die Schulferien über die Festtage zur Stabilisierung der Fallzahlen geführt? Das könne man nicht so einfach beantworten, antwortet Mathys. Eher vermute das BAG, dass Personen zum Schutze älterer Menschen besser aufgepasst hätten.

Alain Berset Coronavirus
Bundesrat Alain Berset an einer Medienkonferenz zum Coronavirus. - Keystone

15:48 Berset wagt eine Prognose für den Sommer 2021. Mit der Impfung der Mehrheit der Bevölkerung könne man aber nicht unbedingt Massnahmen aufheben.

Der Gesundheitsminister habe aber ein «Bauchgefühl» gehabt, die Krise wäre schneller vorbeigegangen. Das habe sich jedoch mit dem Eintreffen der Mutationen nicht bewahrheitet.

15:44 Der Impfstoff «Sputnik V» sei zu Beginn der Impfbeschaffungsstrategie nicht auf dem Radar gestanden. Nora Kronig fügt hinzu, zu laufenden Verhandlungen äussere sich das BAG nicht.

15:40 Für Kinder gäbe es immer noch Ausnahmen, beispielsweise bei der Maskentragpflicht. Ob der Bund da nicht über die Bücher müsse? Berset sagt, man wisse noch zu wenig, um da verbindliche Entscheide zu treffen.

Patrick Mathys Coronavirus
Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, BAG, an einem Point de Presse zum Coronavirus. - Keystone

Mathys ergänzt, Kinder seien nicht gleich ansteckend wie Erwachsene, zumindest sei es nicht restlos geklärt. Masken gegen das Coronavirus seien für Jugendliche sinnvoll, für kleine Kinder nicht.

«Ich hoffe, dass wir nicht verschärfen müssen»

15:38 Ziel des Bundesrats sei von Anfang gewesen, nie in eine Situation zu kommen, welche alternativlos sei. Von heute gesehen sei es zu früh, um Ende Monat lockern zu können. Wie gelockert werden könne, sei auch noch unklar. Verschärfungen seien nicht erwünscht: «Ich hoffe schwer, dass wir nicht verschärfen müssen.»

Coronavirus Schweiz
Ein Polizist kontrolliert Ski-Fahrer auf einer Piste im Walliser Skigebiet auf das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen. Die Schweiz steht derzeit unter europäischem Druck im Zusammenhang mit der Eröffnung ihrer Skigebiete. - dpa

15:35 In vielen Kantonen stehen die Skiferien bevor: Trotzdem denkt Berset nicht, dass dies die Fallzahlen dadurch in die Höhe getrieben würden. Dagegen seien schliesslich Massnahmen in Kraft. Wenn die Schutzkonzepte gegen das Coronavirus respektiert würden, käme das gut.

15:29 Die zusätzlichen Lieferungen von Novavax und Curevax seien zwischen April und Juni vorgesehen. Voraussetzung bleibe aber die Zulassung durch Swissmedic, stellt Berset klar.

Nora Kronig fügt hinzu, dass auch schon Verträge mit anderen Herstellern finalisiert wurden, welche kein Zulassungsgesuch gestellt hätten. Das ist nun der Fall für entweder Curevax oder Novavax.

15:27 Das Ziel, bis im Sommer alle zu impfen, könne gewährleistet werden, ist sich Berset sicher.

15:25 Schulschliessungen seien nach wie vor nicht im Vordergrund, sagt Berset. Sie seien ohnehin in der Kompetenz der Kantone.

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Wegen des Coronavirus galten auch in den Schulen landesweit strenge Massnahmen. - Keystone

15:22 Das BAG beschaffe bei diversen Herstellern weiter, um Risiken zu vermindern. Zweitens wisse man noch nichts über die Wirksamkeitsdauer der Vakzine, so Kronig. Man wolle gegen die Mutationen gewappnet sein.

mRNA-Impfstoffe könne man einfacher auf Mutationen optimieren, führt Kronig weiter aus. Deswegen setze man auf diese Technologie.

15:17 Wieso verschärft der Bundesrat jetzt nicht? Es seien zwei Faktoren am Werk, antwortet Berset. Die Mutation sei ansteckender, aber sie sei die «alte» Variante zeitgleich am Verdrängen. Man müsse weiterhin beobachten, wie sich dies entwickle.

Zudem seien die Unterschiede zwischen den Regionen in Hinsicht auf die Verbreitung der Mutationen des Coronavirus gross. Wenn man zusätzliche Massnahmen träfe, wäre es sehr schwierig, weil man auf ein Gleichgewicht Acht geben müsse.

Berset macht keine Hoffnungen für ein baldiges Lockdown-Ende

15:11 Bundesrat Berset spricht die Impfungen an: Es seien neue Verträge, mitunter mit Curevac, unterschrieben worden. So könnten im zweiten Quartal die Ziele eingehalten werden. Vorerst müsse aber Swissmedic den Impfstoff zulassen.

Coronavirus
Die Impfstoffherstellerin Moderna hat bei der Heilmittelbehörde Swissmedic ein zweites Zulassungsgesuch für einen sogenannten bivalenten Covid-19-Impfstoff gestellt. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Zudem habe die Eidgenossenschaft bei Moderna sechs Millionen weitere Dosen gesichert

Es bleibe ausserdem wichtig, dass die Schweiz fleissig weiter teste. Massentests seien hierfür nützlich, so Berset.

15:07 Der R-wert des Coronavirus sei trotz «strikten Massnahmen» in der Schweiz wieder über 1 gestiegen. Deswegen erscheine es so, als ob die Mutationen strengere Regelungen benötigten. Wenn sich die Situation weiterhin so entwickle, seien keine Lockerungen in Aussicht.

15:05 Es sei eine sehr schwierige Situation, so Berset. Der Bundesrat werde die Lage weiter beobachten. In zwei Wochen werde man wieder darüber beraten, wie aus dem Lockdown auszusteigen sei. Es sei eine «Gratwanderung».

15:01 Bundesrat Berset erklärt, der Bundesrat habe erstmals über die nächste Zeit gesprochen. Wie gelockert werden soll vor allem, präzisiert er. Die Exekutive sei dabei aber mit einem Dilemma konfrontiert worden.

Alain Berset Coronavirus
Bundesrat Alain Berset spricht an einer Medienkonferenz zum Coronavirus. - Keystone

Die Fallzahlen zeigten in eine positive Richtung, andererseits seien die Mutationen besorgniserregend. Die Verbreitung der Varianten sei mit dem Anfang der zweiten Welle im Oktober vergleichbar.

15:00 Der Bundesrat hat heute Mittwoch entschieden, die Übernahme der Impfkosten auszuweiten. Künftig sollen sich Botschafterinnen und Botschafter in der Schweiz auch gratis gegen das Coronavirus impfen lassen können.

Diese Regelung gilt auch für Grenzgängerinnen und Grenzgänger, welche in schweizerischen Gesundheitseinrichtungen arbeiten, aber nicht in der Schweiz versichert sind. Gemäss Schätzungen des Bundes betrifft diese Erweiterung rund 150'000 Personen. Dies soll zusätzliche 3,5 Millionen Franken kosten.

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