Coronavirus: Impfskepsis bei den Grünen hoch
Ein Impfstoff ist in der Schweiz zugelassen, bald werden Risikopersonen gegen das Coronavirus geimpft. Doch in der Grünen Partei gibt es viel Skepsis.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Impfung gegen das Coronavirus ist in der Schweiz nun auch Realität.
- Doch nicht alle wollen sich impfen lassen: Es gibt zahlreiche skeptische Stimmen.
- Wähler der Grünen sind, hinter der SVP, am skeptischsten. Präsident Glätlli wundert sich.
Ein Kanton nach dem anderen stellt seinen Impfplan vor, die Innerschweizer Kantone beginnen schon am 23. Dezember mit dem Impfen. Der Rest der Stände beginnt voraussichtlich Anfang beziehungsweise Mitte Januar.
Doch damit die Impfung gegen das Coronavirus überhaupt etwas bewirken kann, müssen sich Schweizerinnen und Schweizer impfen lassen wollen. Untersuchungen zeigen aber, dass die Schweiz eine hohe Corona-Impfskepsis aufweist, zumindest im internationalen Vergleich.
Impfung gegen Coronavirus: Grüne und SVP am skeptischsten
Laut einer Tamedia-Umfrage unterscheidet sich die Impfbereitschaft auch nach Parteipräferenz. Die Ergebnisse im Grossen und Ganzen mögen wenig überraschen: Die SVP zeigt die grösste Skepsis gegenüber einer Impfung auf. In der FDP und GLP würden sich am meisten Leute impfen lassen, gefolgt von der SP und der CVP.
Überraschend aber ist das Umfrage-Ergebnis bei den Grünen. 23 Prozent der Grünen-Wählerschaft gibt an, sich impfen lassen zu wollen. Ganze 27 Prozent lehnen eine Impfung gegen das Coronavirus ab, 18 Prozent sagen «eher Nein».
«Vielleicht grösseres Misstrauen gegenüber Big Pharma»
Grünen-Präsident Balthasar Glättli sagt auf Anfrage, er könne nicht sagen, weshalb die Skepsis seiner Wählerschaft so gross sei. Vielleicht gebe es aber «ein grösseres Misstrauen gegenüber Big Pharma und mehr Nähe zur Alternativmedizin». Er selber werde sich so bald wie möglich impfen lassen: «Ich hoffe, viele tun das auch.»
Er fordert von den Behörden «eine kohärente, klare und transparente Informationspolitik über die Zulassung, die Wirksamkeit und die Risiken der Impfstoffe».
Nur so könne die Akzeptanz gestärkt werden, sagt der Zürcher Nationalrat. Ebenfalls dürften die Hersteller nicht von den Haftungsbestimmungen ausgenommen werden – «sonst werden die Menschen misstrauisch.»