Coronavirus: Neue Variante in Israel auf Vormarsch – und bei uns?
Die neue Variante des Coronavirus «Pirola» sorgt für viele Fragen. Das Bundesamt für Gesundheit hat Antworten geliefert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Variante «Pirola» sorgt in Israel bereits für einen Anstieg der Fallzahlen.
- In der Schweiz ist die Ansteckungsrate derzeit aber noch gering, sagt das BAG.
- Sollte sich die Lage nicht verschlechtern, bleiben alle Massnahmen beim Alten.
«Pirola» wird die neue Variante «BA.2.86» des Coronavirus genannt, die gemäss der Weltgesundheitsorganisation «überwachungsbedürftig» ist. Israel hat als erstes Land schon Massnahmen wie obligatorische PCR-Tests für neue Patienten in Spitälern eingeführt. Dies aufgrund der steigenden Anzahl der Neuinfektionen.
Obwohl Epidemiologen besorgt sind, bleibt der Bund ruhig. «Der Anteil der zirkulierenden BA.2.86 in der Schweiz ist derzeit gering», sagt ein Mediensprecher vom Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Neue Variante des Coronavirus: BAG wagt noch keine Vorhersagen
Zwar sei Pirola bei Abwassertests nachgewiesen worden, und dies in verschiedenen Kläranlagen der Schweiz. Ihre Menge sei aber zu klein, um das Verhältnis zu anderen Varianten überhaupt zu bestimmen. «Bislang wurden keine Fälle bei hospitalisierten Patienten oder bei ambulanten Patienten aus der Sentinella-Überwachung beobachtet», heisst es vom BAG weiter.
Ein Blick auf die Abwasseranalysen der Eawag zeigt die Lage im August. Pirola ist im Abwasser in Neuenburg und Genf am häufigsten aufzufinden, mit 0,27 beziehungsweise 0,25 Prozent Verbreitungsgrad. Das Vertrauensintervall reicht allerdings von etwa 0,1 bis 0,5 Prozent.
Fragt man das BAG, ob der Pirola-Anteil im Infektionsgeschehen bald signifikant werden könnte, heisst es: Es ist zu früh, um irgendwelche Prognosen zu stellen. Aber die Entwicklung werde genau beobachtet. An den Überwachungsmethoden des Coronavirus werde sich nichts ändern; es sei denn, die Lage oder eine neue Variante erforderten dies. Denn die Abwassermethode habe gegenüber den Daten aus den Corona-Tests den Vorteil, dass sie unabhängig vom Testverhalten der Bevölkerung sei.
Die Impfempfehlungen des Bundes für die kommende kalte Jahreszeit würden nächste Woche veröffentlicht.