Coronavirus: Sympathie für Sport-Rettungspaket bei Bürgerlichen

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Bern,

Das Coronavirus bedroht den Schweizer Sport. Der Bundesrat spricht 500 Millionen für Profis und Amateure. Während Linke sich ärgern, freuen sich Bürgerliche.

Coronavirus Bürgerliche Sport Kredit
Diana Gutjahr (SVP/TG) und Christian Wasserfallen (FDP/BE) freuen sich über die Kredite für die Sportbranche. Rechts: Afimico Pululu (FCB) und Fabian Lustenberger (YB) im Zweikampf. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Unterstützungspaket von 500 Millionen für den Sport sorgt für Kritik von links.
  • Bürgerliche begrüssen Kredite unter den entsprechenden Bedingungen.
  • Gesellschaftlich und wirtschaftlich sei der Sport immens wichtig.

Einer der gestrigen Entscheide des Bundesrates zum Coronavirus gibt Anlass zur Diskussion. Und zwar will die Regierung den Profisport bis 2021 mit Krediten über 350 Millionen Franken in zwei Tranchen stützen. Für den Breitensport stehen 150 Millionen, ebenfalls in zwei Tranchen, zur Verfügung.

Besonders linke Politikerinnen wie SP-Nationalrätin Tamara Funiciello (mit etwas überrissenen Zahlen) und Juso-Präsidentin Ronja Jansen nerven sich über das Rettungspaket. Und machen ihrem Ärger auf Twitter Luft.

Auch viele Nau-Leser zeigen sich in den Kommentaren entsetzt. Dass man gutbezahlte Profis in Zeiten des Coronavirus noch mit Steuergeldern über Wasser halten will, gehe gar nicht.

Mehr Verständnis auf bürgerlicher Seite

Bürgerliche zeigen deutlich mehr Verständnis für die Sport-Kredite. «Ich verstehe den grundsätzlichen Unmut. Allerdings sollte man da etwas relativieren», sagt Diana Gutjahr, SVP-Nationalrätin aus dem Thurgau, zu Nau.ch.

Diana Gutjahr SVP
SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr. - Keystone

Die Lohnanalyse habe gezeigt, dass sich der Durchschnittslohn der Sportler in einem bescheidenen Rahmen bewege. «Es ist wie überall, diese wenigen Lohnausreisser beckleckern wie in der Kultur oder bei den Grossfirmen eine ganze Branche», so Gutjahr.

Es sei zudem vielen nicht bewusst, dass nicht nur der Profisport profitiere, sondern schlussendlich das ganze Schweizer Sportsystem. 1,7 Prozent des Brutto-Inlandproduktes, und damit sehr viele Arbeitsplätze, seien somit direkt vom Sport abhängig.

Überdurchschnittliche Spielerlöhne werden nicht akzeptiert

Gehaltsexzesse sollen mit den Darlehen ohnehin nicht möglich sein. An der gestrigen Pressekonferenz sprach Sportministerin Viola Amherd Klartext. Man habe den Klubs deutlich kommuniziert, dass überdurchschnittliche Spielerlöhne nicht akzeptiert werden.

Coronavirus
Bundesrätin Viola Amherd spricht an einer Pressekonferenz zum Coronavirus. - Keystone

Zudem müssen sich die Vereine verpflichten, ihre Gehälter in den nächsten Jahren um 20 Prozent zu senken. «Ein absolut berechtigtes Anliegen», sagt Gutjahr, die selber hobbymässig Tennis spielt. «Wer Geld vom Staat verlangt, muss im Gegenzug immer bereit sein Konzessionen einzugehen und Transparenz schaffen.»

Gesellschaftliche Bedeutung des Sports

Auch der Berner FDP-Nationalrat und SCB-Fan Christian Wasserfallen ist erfreut über die Unterstützung der Sportbranche. Er hebt die Bedingungen hervor, die an das Geld geknüpft sind: «Es dürfen keine überdurchschnittlichen Spielerlöhne damit bezahlt werden. Zudem sind die Finanzhilfen im Profisport Darlehen, die zurückbezahlt werden müssen. Und diese fliessen nur an Clubs, die sie auch wirklich beantragen.»

Christian Wasserfallen
Christian Wasserfallen (FDP) will, dass die Schweiz bei der Forschung in der Champions League mitmischt. (Archivbild) - Keystone

Zudem betont Wasserfallen die gesellschaftliche Bedeutung des Sports: «Ohne die Ligen der grossen Mannschaftsportarten hätten viele Leute eine grosse Lücke in ihrem Leben. Sport gibt Halt und ist für die soziale Integration der Menschen eine der bedeutendsten Säulen in der Schweiz. Viele sagen ja zum Beispiel in Bern von sich selbst, dass YB oder der SCB wie die zweite Familie ist.»

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