Vieles wird sich ab nächstem Jahr in der Schweizer Armee ändern. So können Rekruten neu ohne Begründung zwei Tage frei nehmen. Das Militär will zudem künftig auch unsportliche Computercracks für den Militärdienst verpflichten.
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Der Führungsunterstützungsbasis, kurz FUB, fehlt es an Personal für das neue Projekt «Flugfunk-Bodensystem 2020». (Armee Flugfunk Bodensystem) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Armee hat das Dienstreglement angepasst. Künftig werden auch unsportliche Computercracks zum Militär zugelassen.
  • Rekruten können zudem zwei Tage unbegründet frei nehmen.
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Künftig haben auch sportlich weniger Begabte Platz in der Schweizer Armee. Stellungspflichtige können für militärdiensttauglich erklärt werden, auch wenn sie nicht marschieren oder Lasten schleppen, dafür aber beispielsweise mit Computern umgehen können. Deshalb sollen künftig auch unsportliche Computercracks für militärdiensttauglich erklärt werden.

Der Bundesrat kommt damit einer Forderung aus dem Nationalrat nach. Dieser will dafür sorgen, dass in der Armee das nötige Know-how vorhanden ist, um auf neue Bedrohungen wie Cyberangriffe oder autonome Waffen zu reagieren.

Was sich sonst noch ändert.

Neu steht im Dienstreglement der Armee, das im Zuge der Armeereform WEA geändert wurde, dass Rekruten in Zukunft während der RS ohne Begründung zwei Tage frei nehmen können. Zudem können künftig Einheiten mit hoher Bereitschaft per E-Mail oder SMS aufgeboten werden.

Mit einer Verordnung präzisiert der Bundesrat auch die neuen Ausbildungsgutschriften für Milizkader der Armee. Mit den Gutschriften können Kosten einer zivilen Aus- oder Weiterbildung gedeckt werden. Die Beträge variieren je nach Grad und Funktion zwischen 3'300 Franken und 11'300 Franken. Der Bundesrat rechnet mit Mehrausgaben von 18 Millionen Franken.

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