Karin Keller-Sutter und Hans Wicki nominiert
Die FDP-Fraktion hat entschieden, wen sie der Bundesversammlung als Nachfolger von Bundesrat Johann Schneider-Ammann empfehlen will.
Das Wichtigste in Kürze
- Die FDP-Fraktion hat heute Freitag ihre Bundesrats-Kandidaten bestimmt.
- Karin Keller-Sutter und Hans Wicki machten das Rennen.
Heute hat die FDP entschieden: Sie schickt Karin Keller-Sutter und Hans Wicki in die Bundesratswahlen. Christian Amsler hat somit das Nachsehen. Das Dreierticket ist Geschichte.
Ich gratuliere SR Karin Keller-Sutter und SR Hans Wicki herzlich zur Nomination und danke @ChristianAmsler von Herzen für seine Bereitschaft, sich als Kandidat zur Verfügung zu stellen. #BRW18 #bundesratswahlen #FDP @FDP_Liberalen #gemeinsamweiterkommen #KKS #Wicki pic.twitter.com/UpSSESt2zP
— Petra Gössi (@PetraGoessi) November 16, 2018
Ihre klare Nomination gebe ihr die nötige Ruhe und Kraft für den weiteren Wahlkampf, sagte Karin Keller-Sutter am Freitag vor den Medien. Und Hans Wicki betonte: «Ich werde mich freundschaftlich messen lassen». Auf sein schlechtes Französisch angesprochen erkärte er, dass sich dieses sicher rasch verbessern werde, sobald er Bundesrat sei. Sprachkurse werde er aber bis zum 5. Dezember dennoch keine besuchen.
Es führt kein Weg an Ständerätin Karin Keller-Sutter vorbei, lautete das Credo bereits bevor diese überhaupt ihre Kandidatur angekündigt hatte. Keller-Sutter war vor acht Jahren gegen Johann Schneider-Ammann unterlegen, könnte diesen jetzt aber beerben.
Die Männer sind nur Beigemüse
Karin Keller-Sutter hat auf jeder Ebene das vorzuweisen, was auf der Bundesrats-Checkliste steht: Führungserfahrung (als Ex-Regierungsrätin), Dossierkenntnis (als Ständerätin), mit den Linken hat sich die Law-and-order-Politikerin angenähert, sprachlich macht ihr niemand etwas vor (fliessend Englisch und Italienisch, akzentfreies Französisch).
Und dann hat sie auch noch das «richtige» Geschlecht. Nicht nur die FDP-Frauen und linke Frauenrechtlerinnen forden eine Frauenkandidatur, auch innerhalb der FDP-Spitze ist vielen eigentlich klar, dass ein Männerticket ein Affront wäre.
Damit haben die beiden anderen Kandidaten arg zu kämpfen. Sowohl der Nidwaldner Ständerat Hans Wicki wie der Schaffhauser Regierungsrat Christian Amsler können für sich ins Feld führen, dass ihr Kanton (im Gegensatz zu den Frauen) noch kein einziges Mal seit 1848 im Bundesrat vertreten war.
Die beiden haben durchaus Qualitäten vorzuweisen. So hat Wicki grosse Erfahrung gesammelt im Führen von Firmen im In- und Ausland und als Nidwaldner Baudirektor. Amsler ist ausgewiesener Bildungspolitiker und gilt als volksnaher Brückenbauer. In Bern kennt ihn aber keiner, das könnte ihm heute zum Verhängnis geworden sein.