Michael Hermann über Karin Keller-Sutters Kandidatur
Karin Keller-Sutter will in den Bundesrat. Bis anhin getraut sich aus der FDP niemand, sie herauszufordern. Polit-Geograf Michael Hermann nennt die Gründe.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Chancen von Karin Keller-Sutter stehen ausgezeichnet, sagt Polit-Geograf Hermann.
- Um sie als Bundesrätin zu verhindern, brauche es einen grösseren Skandal.
Seit Monaten gilt sie als Kronfavoritin für die Nachfolge des abtretenden Bundesrats Johann Schneider-Ammann. Diese Woche nun hat Karin Keller-Sutter ihre Karten auf den Tisch gelegt und ihre Kandidatur angekündigt.
Bis anhin ist sie die einzige Kandidatin. Es ist nicht auszuschliessen, dass dies auch so bleibt. Der Aargauer FDP-Nationalrat Matthias Jauslin jedenfalls wünscht sich öffentlich ein Einerticket. Ob es dazu kommt, bezweifelt Polit-Geograf Michael Hermann im Interview zwar.
Hermann: «Keller-Sutter ist in die Mitte gerückt»
Doch auch Hermann zweifelt nicht an der Wahl der St. Gallerin: «Um sie zu verhindern, bräuchte es einen Skandal wie bei Pierre Maudet.» Weil man Keller-Sutter in Bern mittlerweile gut kenne, sei die Wahrscheinlichkeit dafür allerdings sehr gering.
Hinzu komme, dass die Ständeratspräsidentin politisch in die Mitte der FDP angekommen sei und deshalb auch für die Linke nicht mehr unwählbar sei. Was die Kandidatur für die CVP bedeutet, erfahren Sie im Video-Interview.