Die Schlüsselpersonen der Verhandlungen mit der EU
Den Verhandlungsprozess zwischen der Schweiz und der EU haben wichtige Personen aus dem Bundesrat und der EU-Kommission begleitet. Hier die Schlüsselpersonen.

Die Chefunterhändler aus Bern und Brüssel haben während neun Monaten intensiv über das künftige Verhältnis zwischen der Schweiz und der Europäischen Union verhandelt. Die politischen Spitzen im Bundesrat und in der Europäischen Kommission begleiteten den Prozess. Untenstehend die sechs Schlüsselpersonen der Verhandlungen:
VIOLA AMHERD: Die Bundesrätin übernahm in ihrem sechsten Jahr als Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) 2024 das Bundespräsidium. In dieser Rolle war die 62-Jährige die erste Ansprechpartnerin von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Beide lancierten im März die Verhandlungen. Über das ganze Jahr pflegte Amherd den Kontakt zu von der Leyen. Beide Politikerinnen, die der selben europäischen Parteifamilie (Europäische Volkspartei/EVP) angehören, tauschten sich regelmässig an internationalen Gipfeltreffen aus.
URSULA VON DER LEYEN: Die EU-Kommissionspräsidentin wurde im Sommer durch das Europäische Parlament für eine zweite Amtszeit bestätigt. Die 66-jährige Deutsche leitet seit 2017 die Exekutivbehörde in Brüssel und wird dies voraussichtlich bis 2027 tun. Als Präsidentin der EU-Kommission empfing sie im März Bundespräsidentin Viola Amherd in Brüssel zum Start der Verhandlungen.
IGNAZIO CASSIS: Der Schweizer Aussenminister leitet seit 2018 das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Kurz vor seiner Wahl in den Bundesrat sagte er in Bezug auf das EU-Dossier, er wolle den «Reset-Knopf» drücken. Nach dem Scheitern des institutionellen Rahmenabkommens im Jahr 2021 forderte der 63-jährige Tessiner Verhandlungen nach Sektoren. Unter Cassis' politischer Leitung führte das EDA die Verhandlungen nach einem sogenannten Paket-Ansatz mit der Europäischen Kommission.
MAROS SEFCOVIC: Der slowakische Politiker ist seit 2019 Mitglied der EU-Kommission und ist Amtsältester im Kollegium. Der 58-Jährige ist seit dem 1. Dezember 2024 zuständig für Handel und wirtschaftliche Sicherheit sowie interinstitutionelle Beziehungen und Transparenz. Er hatte im Jahr 2021 das Dossier der Beziehungen zur Schweiz übernommen und führte für die Kommission die Verhandlungen auf politischer Ebene.
PATRIC FRANZEN: Der Karriere-Diplomat leitete die Verhandlungen für die Schweiz. Franzen wurde 2021 zum Chef der Abteilung Europa im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ernannt. Zuvor leitete er seit 2018 die Schweizer Botschaft in Tiflis, Georgien. Der ausgebildete Jurist im Bereich Humanitäres Völkerrecht und Menschenrechte trat 1999 ins EDA ein. Er war unter anderem Stabschef des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen (SIF) und stellvertretender Missionschef an der Botschaft in Moskau.
RICHARD SZOSTAK: Der britisch-polnische Doppelbürger leitete für die EU die Verhandlungen. Er ist seit November 2022 bei der EU-Kommission Direktor des Generalsekretariats für die westeuropäischen Partner. Dazu zählen unter anderem das Vereinigte Königreich und die Staaten der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) Norwegen, Island, Liechtenstein und die Schweiz. Zuvor war Szostak diplomatischer Berater und stellvertretender Kabinettschef von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. In dieser Funktion war er in die Brexit-Verhandlungen involviert und setzte sich bereits mit dem Dossier Schweiz auseinander.