Elcom-Präsident: «Jede Kilowattstunde schont Stauseen»
Elektrizitätskommissions-Präsident Werner Luginbühl ruft trotz unwahrscheinlicher Strommangellage zum Stromsparen auf.
Das Wichtigste in Kürze
- In diesem Winter ist eine Strommangellage in der Schweiz derzeit unwahrscheinlich.
- Strom sollte trotzdem gespart werden, sagt Elcom-Präsident Werner Luginbühl.
- Es bestünden weiter unkalkulierbare Risiken, wie etwa Kältewellen.
Eine Strommangellage im Winter ist derzeit unwahrscheinlich. Trotzdem ruft Elektrizitätskommissions-Präsident (Elcom) Werner Luginbühl zum Stromsparen auf: «Jede Kilowattstunde, die wir heute sparen, schont unsere Stauseen und die Gasspeicher im Ausland.»
Das Risiko einer Mangellage sei nicht völlig gebannt, sagte Luginbühl in einem am Montag veröffentlichten Interview mit den «Tamedia»-Zeitungen. Europas Gasspeicher deckten nur die Hälfte des Winterbedarfs und müssten ständig neu gefüllt werden.
«Das Vorsichtsprinzip ist nach wie vor angebracht», so Luginbühl. Es bestünden weiter unkalkulierbare Risiken, etwa in Form von Kältewellen oder Anschlägen auf die Energie-Infrastruktur. «Die Lage kann sich schnell wieder ändern.»
Insgesamt habe sich die Lage aber entspannt: Die Speicherseen seien dank genügen Regen und milden Temperaturen überdurchschnittlich gut gefüllt, dazu sei weniger geheizt worden. Deutschlands letzte drei AKWs sollen zudem über den Winter weiterlaufen und Frankreich wolle seine Kernkraftwerke schneller als angekündigt wieder ans Netz bringen, legte Luginbühl dar.
Der Elcom-Präsident will sich aber nicht vorwerfen lassen, im Sommer zu pessimistisch gewesen zu sein. Damals riet er zum Kauf von Kerzen und Brennholz. «Wir haben im Sommer auf Basis des damaligen Wissens kommuniziert und gehandelt.»