Erneute Vorwürfe gegen CVP-Buttet
Nachdem sich CVP-Nationalrat Yannick Buttet aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, melden sich erneut Frauen zu Wort.
Das Wichtigste in Kürze
- Sechs weitere Frauen haben sich zu Wort gemeldet. Vier der Frauen sind Nationalrätinnen, die Buttet beschuldigen, sie sexuell belästigt zu haben.
- Sie haben sich schriftlich an die Westschweizer Zeitungen «Le Temps» und «Le nouvelliste» gewendet.
Nachdem sich der ehemalige Vizepräsident der CVP, Yannick Buttet aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, melden sich erneut Frauen zu Wort. Die Vorwürfe werfen ein anderes Licht auf die ganze Affäre rund um den 40-Jährigen. Dieser sieht sich als «Sündenbock», lehnt den Rücktritt aus dem Nationalrat ab und beabsichtigt nach einer Alkoholtherapie seine politische Karriere fortzuführen (Nau berichtete).
Vorwürfe von sechs weiteren Frauen
Gegenüber der Westschweizer Zeitung «Le Temps» haben nun sechs weitere Frauen schwere Vorwürfe gegen den Ehemaligen CVP-Vize erhoben. Vier davon seien Nationalrätinnen, die schriftlich geschildert hätten, wie sie von 2013 bis 2017 im Sinne von Artikel 198 des Strafgesetzbuches an verschiedenen öffentlichen Anlässen von Buttet sexuell belästigt wurden.
Eine Journalistin beschreibt, dass sie von Buttet in einer Berner Bar beim Tanzen unsittlich angefasst worden sei. Er habe sogar versucht, mit den Händen unter ihren Rock zu gehen. Als sie sich zur Wehr setzte, wurde er gemäss ihren Angaben sehr grob und sie musste ihn mit aller Kraft von sich stossen.
Seit Jahren ein ernstes Alkoholproblem
Der Anwalt von Buttet, Andreas Meili kommentiert gegenüber «Le Nouvelliste»: «Mein Klient hat seit Jahren ein ernstes Alkoholproblem und kann sich deshalb nicht an solche Fälle erinnern. Da diese Vorwürfe anonym erhoben werden, kann er sie nicht kommentieren. Er möchte seine Entschuldigung wiederholen, wenn er sich unangemessen verhalten habe.»
Gegen Yannick Buttet ist seit Ende November eine Anzeige wegen Stalkings hängig. Seine ehemalige Geliebte hatte ihn verzeigt. Nach und nach wurden Stimmen inner- und ausserhalb des Parlaments laut, die den CVP-Nationalrat als Politiker mit einem «unkontrollierbaren Sexualtrieb» beschreiben, welcher unter Alkoholeinfluss seine Persönlichkeit verändere (Nau berichtete).