Finanzkontrolle ortet Effizienzpotenzial beim Gebäudeprogramm
Das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen steht unter Druck. Ein Bericht zeigt, dass die Ziele günstiger hätten erreicht werden können.
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Das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen zur Senkung der CO2-Emissionen und des Stromverbrauchs steht wegen der geplanten Sparplänen der Regierung unter Druck. Nun zeigt ein Bericht der Finanzkontrolle, dass die Programmziele günstiger hätten erreicht werden können.
Von 2010 bis 2023 haben die Kantone im Rahmen des Gebäudeprogramms rund 3,6 Milliarden Franken an Fördergeldern aus den Mitteln von Bund und Kantonen ausbezahlt, wie es im Mittwochabend veröffentlichten Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) heisst. Diese führte eine Subventionsprüfung des Gebäudeprogramms durch.
Insgesamt sei die Förderung gut eingestellt, heisst es im Schlussbericht. Dennoch könnte diese «in Teilbereichen wirksamer und wirtschaftlicher werden».
Vollständige Vermeidung der Emissionen nötig
Um das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen, sei eine vollständige Vermeidung der Emissionen bei allen Gebäudetypen und Eigentümergruppen nötig. «Daher sind zusätzliche Anstrengungen nötig.»
Gemäss Auswertung der EFK lagen die Förderkosten pro reduzierte Tonne CO2 bei der Wärmedämmung von Gebäuden bisher rund dreimal höher als beim Heizungsersatz und bei weiteren Massnahmen im Bereich der Haustechnik.
Gleichzeitig sei ein kompletter Ersatz der verbleibenden fossil betriebenen durch erneuerbar betriebene Heizungen eine notwendige und hinreichende Bedingung zur Erreichung der Klimaziele.
EFK: Einsparungen hätten günstiger erreicht werden können
Die Finanzkontrolle kommt zum Schluss, dass die CO2-Einsparungen des Gebäudeprogramms von 2010 bis 2022 mit einem verstärkten Heizungsersatz anstelle von einzelnen Wärmedämmungsmassnahmen potenziell um eine Milliarde Franken günstiger hätten erreicht werden können.
Oder anders gesagt: Bei unverändertem Mitteleinsatz hätten die CO2-Einsparungen des gesamten Programms um zwei Drittel erhöht werden können. Die von der EFK formulierten sechs Empfehlungen will der Bund bei der Weiterentwicklung des Gebäudeprogramms weitgehend berücksichtigen, wie es in entsprechenden Stellungnahmen heisst.
Im Hinblick auf die Revision des CO2-Gesetzes nach 2030 beabsichtigte das Umweltdepartement, zusammen mit den Kantonen neue Grundlagen für das Gebäudeprogramm zu erarbeiten – falls das Gebäudeprogramm nicht im Rahmen des Entlastungspaketes des Bundesrats gestrichen wird.