Frauenquoten im Bundesrat: Doris Fiala enttäuscht von Nein der FDP

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Die FDP hat eine Frauenquote für den Bundesrat grossmehrheitlich abgelehnt. Die Präsidentin der FDP-Frauen, Doris Fiala, hadert mit diesem Entscheid.

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Doris Fiala zum Nein der FDP bei Frauenquoten im Bundesrat. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nationalrat hat eine Frauenquote für den Bundesrat abgelehnt.
  • FDP-Nationalrätin Doris Fiala ist enttäuscht – auch über ihre eigene Partei.
  • Sie betont, dass auch der weibliche Nachwuchs in der Politik fehle.

Mit 107 zu 72 Stimmen sagt der Nationalrat Nein zum Vorstoss «Für eine angemessene Vertretung der Geschlechter in den Bundesbehörden». Der Ständerat hatte dem Anliegen noch zugestimmt. Die Gegnerschaft beschränkte sich auf die bürgerlichen Parteien. Die Präsidentin der FDP-Frauen, Doris Fiala, stimmte gegen eine solche Frauenquote für Bundesrat und Co.

«Angemessen» ist keine Bundesrats-Frauenquote

Sie könne das Stimmverhalten namentlich auch ihrer Partei nicht verstehen, sagt sie im Interview mit Nau. «Die Formulierung ist ja wirklich harmlos, denn ‹angemessen› ist ja nicht einmal eine konkrete Zahl», streicht Fiala heraus. So gesehen könne von einer – bei der FDP verpönten – Frauenquote eigentlich gar keine Rede sein.

Raphaël Comte
Alt-Ständerat Raphaël Comte (FDP) hat die Initiative Zur Gesetzesänderung um die Einreichefrist von Solidaritätsbeitägen für ehemalige Verdingkinder lanciert. - Keystone

Komme dazu, dass der Vorstoss von einem FDP-Mann eingereicht worden war, dem Neuenburger Ständerat Raphaël Comte. Fiala geht mit ihrer eigenen Partei sehr kritisch um in dieser Frauenfrage. Mit lediglich sieben Nationalrätinnen und keiner einzigen Ständerätin sei Frauenförderung bei den nächsten Wahlen Pflicht.

Kinder verhindern Politkarrieren

So gesehen zeigt Fiala aber auch etwas Verständnis für die Argumentation, man brauche keine Geschlechter-Diskussion, sondern fähige Leute. «Wir können nur in den Bundesrat wählen, was von unten nach oben kommt», betont sie. Dass weniger Frauen als Männer politische Karriere machten, liege halt auch an der Biologie.

«Wir werden schwanger, wir gebären Kinder, wir haben Stillphase» – das sage sie jetzt auch als dreifache Mutter. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei hier eigentlich das grösste Thema. Es sei wohl kein Zufall, dass alle drei amtierenden Bundesrätinnen kinderlos seien. «Darum wünsche ich mir, dass dieses Thema noch vertiefter debattiert wird.»

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Ganzes Interview mit Doris Fiala, Nationalrätin FDP - Nau

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