Frauenstreik: Auch Musikerinnen wollen auf die Strasse
Helvetiarockt vernetzt Musikerinnen in der Schweiz. Co-Präsidentin Regula Frei erklärt, warum der Frauenstreik vom 14. Juni für sie Ehrensache ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 14. Juni ist in der Schweiz Frauenstreik. Nau spricht mit solchen, die (nicht) mittun.
- Regula Frei ist Co-Präsidentin von Helvetiarockt.
- Sie setzt sich für mehr Frauen auf und neben der Musik-Bühne ein.
Am 14. Juni ist Frauenstreik. Nau wollte von Frauen und Männern, Politikerinnen, Gewerkschafterinnen und Künstlerinnen wissen, warum sie am Streik mittun. Oder eben nicht.
Für Regula Frei ist Mitmachen beim Streik Ehrensache. Als Co-Geschäftsführerin von Helvetiarockt mache sie «so oder so das ganze Jahr Frauenstreik».
Tagein tagaus setzt sich der Verein dafür ein, mehr Frauen auf-, neben- und hinter den Bühnen der Schweiz zu sehen. Helvetiarockt ist Koordinations- und Vernetzungsstelle für Musikerinnen im Jazz, Pop und Rock.
Schweizer Talente für den Frauenstreik
«Für den Frauenstreik wurden wir von verschiedenen Seiten angefragt. Die Organisatorinnen sind auf der Suche nach Künstlerinnen, die den Streik rocken», sagt Frei. Sie habe bereits einige junge Talente empfehlen können.
Dass Frauen nach Frauen verlangen, freut Frei. «Auch in der Musikbranche erlebe ich oft, dass Frauen gegeneinander konkurrieren, statt miteinander zu arbeiten. Zudem leben viele die alten Rollenbilder genauso wie Männer.»
Das sei es, was Helvetiarockt fördert. Und was Aktionen wie ein nationaler Frauenstreik verändern können. «Darum sage ich allen: Sitzt nicht im Büro oder in der Schule. Geht auf die Strasse, macht mit, seit laut, fallt auf – und haltet zusammen.»
Frauen sichtbar machen
Die Forderung gelte übrigens nicht nur für Frauen. «Gerade auch Männer sollen an Gleichberechtigung interessiert sein. Das werden sie aber nur, wenn man die Probleme – und die Frauen selber – sichtbarer macht.»
Darum, sagt Frei, müsse der Frauenstreik auch Frauen- und nicht Gleichberechtigungsstreik heissen. «Damit klar gemacht wird, worum es geht. Damit Frauen sichtbar werden. Denn noch immer erlebe ich, dass sie sich verstecken und versteckt werden.»
Erst dann könne man darüber nachdenken, den nächsten Streik Gleichberechtigungs- oder Diversitäts-Streik zu nennen.