Frohe Festtage: So sehen die Weihnachtskarten des Bundesrats aus
Die Bundesräte und Bundesrätinnen haben ihre jährlichen Weihnachtspostkarten verschickt. Die Sujets sind wie immer sehr individuell ausgefallen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die alljährlichen Weihnachtskarten der Bundesräte und Bundesrätinnen wurden verschickt.
- Üblicherweise wählen die zuständigen Bundesräte und Bundesrätinnen die Sujets selbst aus.
- Das resultierende Allerlei liefert einen Blick in die Köpfe der Departementsvorstehenden.
Weihnachten steht vor der Tür – im Bundeshaus bedeutet dies, dass wieder magistrale Grusskarten verschickt werden. Wie jedes Jahr wurden die Sujets der Postkarten auch heuer von den Bundesräten und Bundesrätinnen persönlich ausgewählt.
Das Resultat ist ein Potpourri aus unterschiedlichen Kunstrichtungen: Von der abstrakten Darstellung bis hin zur Fotografie von alltäglichen Gegenständen in künstlerischer Anordnung. Eine Auflistung nach Seniorität.
Ueli Maurer grüsst vom Wegesrand
Das Bild wurde von Bundesrat Ueli Maurer selbst aufgenommen und soll seine Vorfreude auf neue Herausforderungen nach seiner Amtszeit symbolisieren. Diese freudige Erwartung brachte der Zürcher auch im Rahmen seiner Abschiedsrede zum Ausdruck.
Die Sehnsucht des Magistraten zeigt sich auf der Weihnachtskarte in Form eines schwer bepackten Mountainbikes am Wegesrand. Im Hintergrund verblasst eine malerische Hügellandschaft im Gegenlicht. Ob diese Velotour auch in seinem neuen Reiseführer zu finden ist?
Simonetta Sommaruga will «loslassen und loslegen»
Der Gegenstand der Weihnachtskarte von Simonetta Sommaruga ist von menschlicher Natur: Ein Jugendlicher fährt auf seinem Skateboard auf der Uferpromenade im Marzili in Bern. Auf der Aufnahme sei – wie schon bei anderen Neujahrskarten in der Vergangenheit – der Sprössling einer Uvek-Mitarbeiterin zu sehen. Das Foto zeige einen «zielstrebigen jungen Menschen, der fokussiert und mit Energie unterwegs ist», wie das Uvek mitteilt.
Das Sujet stehe sinnbildlich für die Offenheit, neue Wege zu gehen und neue Lösungen zu finden. Diese Offenheit wird die Bundesrätin auch künftig brauchen: Nach einem schweren Schicksalsschlag hat sie sich nach 12 Jahren in der Landesregierung dafür entschieden, ihren Lebensschwerpunkt neu zu setzen.
Alain Berset grüsst mit elastischem Tiefgang
Bundesrat Alain Berset hat sich für ein weitaus abstrakteres Sujet entschieden. Die Grusskarte zeige ein industrielles Produkt – namentlich Gummibänder – die in ihrer Komposition allerdings an eine kalligrafische Zeichnung erinnerten. Das Bild trägt den Titel «Organs of a Divided Labour – Rubber Bands». Es stammt von Jeremy Ayer, dem Gewinner des Schweizer Designpreises 2022 für Fotografie.
Wie das EDI mitteilt, fiel die Wahl auf eben dieses Sujet, weil es über das abgebildete Produkt hinausweise: «Die Zeit ist elastisch. Sie verlängert sich, vergeht, dehnt sich und zieht sich zusammen. Abhängig von Ereignissen, Spannungen und Emotionen.» Im Jahr 2023 wünsche sich Berset eine Schweiz, die – ähnlich wie ein Gummiband – gleichermassen flexibel und robust sei.
Hausmannskost von Guy Parmelin
Auch Bundesrat Guy Parmelin blieb sich treu: Aus dem WBF kommen die Weihnachtsgrüsse schlicht und alltäglich daher – wie der Wirtschaftsminister selbst. Die Postkarte wird von einer pittoresken Winterlandschaft im strahlenden Sonnenschein geziert.
Der Waadtländer begründet seine Auswahl mit der Hoffnung, welche das Landschaftsbild für ihn in «schwierigen Zeiten» zum Ausdruck bringe. Er rundet das Sujet mit Blick auf die Energieversorgung der Eidgenossenschaft mit gezielten Worten ab: «Sich immer auf die Hoffnung als unerschöpfliche Energiequelle verlassen.»
Ignazio Cassis setzt auf heimische Vielfalt
Der abtretende Bundespräsident Ignazio Cassis besticht mit Diversität der besonderen Art. Auf der Weihnachtskarte des Aussendepartements ist eine Auswahl heimischer Teekräuter schemenhaft abgebildet. Das Bild wurde von der Organisationseinheit des Aussendepartements «Präsenz Schweiz» konzipiert, welche sich mit der Imagepflege der Schweizer Eidgenossenschaft befasst.
Das Aussendepartement um Ignazio Cassis komplementiert die Karte mit den Grussworten: «Vielfalt macht's möglich! Unser Land ist facettenreich: Aus der Vielfalt der Natur entspringt Schönheit, und aus der Vielfalt an Sprachen, Kulturen und Meinungen entstehen kreative Ideen.» Diese Vielfalt finde in den Teekräutern Niederschlag, welche erst im Einklang ihren vollen Geschmack entwickeln – analog zu politischen Ausrichtungen.
Karin Keller-Sutter grüsst mit Patenhund «Zeus»
Die angehende Finanzministerin Karin Keller-Sutter hat sich für ein Tiersujet entschieden: Die Grusskarte zeigt zwei Bernhardinerhunde – genauer gesagt Keller-Sutters Patenhund «Zeus» und seine Tochter «Cali». Die Karte richtet sich an die Mitarbeitenden des EJPD und ist damit gleichzeitig Weihnachts- und Abschiedskarte.
Hundeliebhaberin Keller-Sutter habe sich für dieses Sujet entschieden, weil die Bernhardinerhunde früher verirrte Reisende durch den Nebel führten, berichten EJPD-Mitarbeiter. Ähnlich wie Führhunde vergangener Zeiten habe sich auch das EJPD in den vergangenen vier Jahren durch das Ungewisse vorangetastet.
Viola Amherd setzt auf Bewährtes
Die Karte von Verteidigungsministerin Viola Amherd wurde von Lia Amherd gezeichnet. Die Göttitochter der Magistratin hatte auch in der Vergangenheit schon Grusskarten von Frau Amherd angefertigt – selbstverständlich unentgeltlich.
Die abstrakte Zeichnung symbolisiere die Bedeutung von Werten in unserer Gesellschaft: Sie greifen ineinander und sorgen für den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft. Sie stellten die Grundlage für die zwischenmenschliche Solidarität dar.