Gastrosuisse will Terrassen-Maskenpflicht kippen
Gastrosuisse lobbyiert hinter den Kulissen gegen die neue Maskenpflicht auf Restaurant-Terrassen. Diese widerspreche dem gesunden Menschenverstand.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Restaurant-Terrassen gilt neu eine Maskenpflicht, wenn nicht konsumiert wird.
- Daran hält sich allerdings kaum jemand. Der Gastrosuisse-Chef will die Regel kippen.
- Casimir Platzer sagt im Interview, dass der Verband beim Bundesrat intervenieren werde.
Seit Montag geniessen Schweizerinnen und Schweizer neue Freiheiten. Für viele eine der wichtigsten: Der Kaffee oder das Feierabendbier auf Restaurant-Terrassen.
Was wohl hilft: Die Gäste kennen die geltenden Schutzkonzepte wie Vierer-Tische bereits aus dem Herbst. Neu hinzugekommen ist allerdings die Maskenpflicht am Sitzplatz, wenn nicht konsumiert wird. Schnell zeigte sich: Kaum jemand hält sich daran.
Dabei ist auch nicht zu hundert Prozent geregelt, wann genau die Maske getragen werden muss. Gemäss der Formulierung von Alain Berset ist der Spielraum allerdings gering.
Politiker aus SVP und der Mitte fordern ein sofortiges Ende dieses Regimes. Damit rennen sie bei der Branche offene Türe ein. Im Nau.ch-Interview sagt Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer: «Ich frage mich wirklich, wo da der gesunde Menschenverstand bleibt.»
Gastrosuisse interveniert beim Bundesrat
Der höchste Beizer ärgert sich, dass neben der Gartenbeiz bis zu 15 Menschen ohne Maske und Abstand Partys feiern dürfen. «Und bei uns soll man zwischen jedem Schluck Bier die Maske aufsetzen. Das ist übertrieben», sagt er.
Dagegen werde sich der Verband zur Wehr setzen, so Platzer. «Wir werden beim Bundesrat darauf plädieren, dass solch inkonsequente Entscheide korrigiert werden.» Weiter setze man sich für eine rasche Öffnung der Innenbereiche ein.
Es sei «unglaublich», dass der Bundesrat bereits über Grossveranstaltungen diskutiere, der Gastro-Branche aber weiterhin keine Perspektive biete. Ob sich das ändert, zeigt sich womöglich bereits am Mittwoch-Nachmittag, wenn der Bundesrat über die neusten Corona-Entscheide informiert.