Gesundheitsbehörden wollen Fachkräftemangel entschärfen
Die medizinische Grundversorgung soll durch ein neues Massnahmenpaket gesichert werden.
Durch die Förderung von Gesundheitszentren und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für Ärztinnen, Pflegefachpersonen und Apotheker soll die medizinische Grundversorgung auch künftig gewährleistet sein. 2026 soll ein Massnahmenpaket dazu verabschiedet werden.
Am Dienstag hat Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider die Arbeiten an der «Agenda Grundversorgung» lanciert. Zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern von Kantonen und Branchenorganisationen will sie die medizinische Grundversorgung sicherstellen und den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen entschärfen.
Sportlicher Fahrplan zur Sicherstellung
«Ich bin glücklich, dass alle Kreise den Willen zeigen, sich zu engagieren», sagte Baume-Schneider nach dem Treffen in Bern vor den Medien. Nach der an der Urne am Sonntag angenommenen Reform der einheitlichen Finanzierung des Gesundheitswesens wolle sie die «positive Dynamik mitnehmen». Die Stärkung der Grundversorgung sei eine ihrer gesundheitspolitischen Prioritäten.
Bis Ende 2025 soll ein Bericht vorliegen, der Vorschläge für Massnahmen enthält, wie Baume-Schneider ausführte. Dabei würden alle involvierten Partner in die Überlegungen einbezogen. Geplant sei, dass der Bundesrat 2026 auf Basis dieses Fachberichts über ein künftiges Massnahmenpaket entscheidet. «Das ist ein sportlicher Fahrplan», sagte Baume-Schneider.
Alternde Bevölkerung erhöht Druck
Gemäss Bundesverfassung sind Bund und Kantone für eine ausreichende und allen zugängliche medizinische Grundversorgung von hoher Qualität verantwortlich. Baume-Schneider plädierte für «pragmatische Lösungen».
Das Gesundheitssystem steht unter Druck. Mit der Alterung der Bevölkerung und der Zunahme chronischer Krankheiten steigt auch der Bedarf an medizinischen und pflegerischen Leistungen. Die Zahl der über 80-jährigen Menschen in der Schweiz wird sich laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) bis 2045 mehr als verdoppeln. Gleichzeitig fehlen vermehrt Pflegefachkräfte sowie Ärztinnen und Ärzte.