Hat die Luxussteuer auf Tampons & Co. bald ausgedient?

Sven Würgler-1
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Bern,

Der deutsche Bundestag könnte bald die Mehrwertsteuer auf Tampons und Binden senken. Doch wie sieht es in der Schweiz aus?

Tampons
Tampons und Binden könnten künftig dem reduzierten Mehrwertsteuersatz unterstellt werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Damenhygieneartikel gelten als Luxusgüter und kosten momentan 7,7 Prozent Mehrwertsteuer.
  • Eine Motion fordert die Senkung auf 2,5 Prozent.

Am Montag diskutierte ein Ausschuss des deutschen Bundestages über eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Periodenprodukte. Alle deutschen Parteien und die Regierung zeigten sich offen für eine entsprechende Anpassung. Die Chancen in Deutschland stehen also gut. Doch wie sieht es in der Schweiz aus?

Aktuell wird auf Tampons, Binden und Co. der normale Mehrwertsteuersatz von 7,7 erhoben. Diese Produkte gelten als Luxus- und nicht als lebenswichtige Alltagsgüter wie beispielsweise Schnittblumen oder Streumittel für Tiere. Für diese gilt der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 2,5 Prozent.

Motion nahm bereits zwei Hürden

«Befremdlich», fand SP-Nationalrat Jacques-André Maire (NE) und reichte zu Jahresbeginn eine Motion ein. Damenhygieneartikel sollen als lebenswichtige Alltagsgüter gelten.

Nationalrat Jacques-André Maire
Jacques-André Maire, SP-Nationalrat, spricht im Nationalratssaal. - Keystone

Die Mehrwertsteuer-Gesamteinnahmen von 22 Milliarden Franken würden damit einer Schätzung zufolge um 10 bis 15 Millionen Franken verringert. Dies ist laut Maire zu verkraften.

Die SVP-Frauen wehrten sich gegen die Idee. Sie fürchteten Ungerechtigkeit gegenüber den Männern, bürokratische Umtriebe und Unkosten. «Das sind nicht die wahren Probleme in unserem Land», meinte die Bernerin Nadja Pieren gegenüber Nau.

SVP Nadja Pieren
SVP-Nationalrätin Nadja Pieren im Gespräch mit Nau. - Nau

Dennoch winkte der Nationalrat die Motion durch – und das still und heimlich bereits im März. Nun muss nur noch der Ständerat zustimmen.

Das Vorhaben hat den Segen des Bundesrates und damit sieht es auch in der kleinen Kammer gut aus.

strike for future Frauenstreik
Der Frauenstreik am 14. Juni mobilisierte in vielen Schweizer Städten rund 500'000 Menschen. - Keystone

Ausserdem: Die Wahlen standen nicht nur im Zeichen des Klimawandels, sondern wurden auch vom Frauenstreik beeinflusst. Der Frauenanteil im Nationalrat ist um 30 Prozent gestiegen.

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