Ignazio Cassis redet nur mit China über Schweizer Wahlen
Aussenminister Ignazio Cassis hat seinen chinesischen Amtskollegen Wang Yi empfangen. Die Schweizer Wahlen waren dabei Thema.
Das Wichtigste in Kürze
- Aussenminister Ignazio Cassis hat seinen Amtskollegen Wang Yi aus China empfangen.
- Gesprächsthema Nummer eins seien die Schweizer Wahlen gewesen.
- Mit den Medien will Cassis aber nicht über das schlechte Abschneiden seiner FDP reden.
Es war ein Treffen von sehr ungleichen Repräsentanten heute in Bern. Einerseits Bundesrat Ignazio Cassis, Aussenminister von 8 Millionen Menschen. Wang Yi, sein Amtskollege aus China, weiss fast 200 Mal mehr Fussvolk im Rücken. Trotzdem: «Wir können auf Augenhöhe miteinander sprechen», sagt Cassis im Nau-Interview.
Eisbrecher-Thema: Schweizer Wahlen
Nicht nur punkto Grösse sind China und die Schweiz sehr verschieden, auch sonst ist so ziemlich alles anders. So müssen Bundesräte nach jedem Treffen extra betonen, man habe die Menschenrechte und so weiter ebenfalls angesprochen.
Was aber ist mit unseren Wahlen? Ein Sonntag, der in dieser Form in China undenkbar wäre und bei dem Cassis extrem unter Druck geriet?
«Gerade damit haben wir das Gespräch heute begonnen!», strahlt Cassis in die Kamera. Minister Wang habe sich sehr interessiert gezeigt und auch ein paar Fragen gestellt.
Ignazio Cassis ist nicht neidisch auf Chinas Staatspartei
So von Aussenminister zu Aussenminister – ist er da nicht neidisch auf den Kollegen? Dieser hat sein Amt auf sicher und keine drohenden Abwahl-Szenarien am Horizont. «Ja nein, überhaupt nicht», findet Cassis, doch das Lächeln erscheint etwas erzwungen.
Energisch wird Cassis erst, als ein SRF-Journalist wissen will, ob er, Cassis, seinen Bundesratssitz an die Grünen abtrete. Eine etwas sehr hypothetische Frage, nachdem offenbar nicht einmal die Grünen genau wissen, ob sie dies schon jetzt fordern sollten. «Das ist jetzt nicht Thema, wir sprechen jetzt über die Beziehungen zu China», betont Cassis. Und nur mit China auch über die Wahlen.