Tabak: Initiative zum Verbot für Werbung kommt zustande

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Bern,

Harte Tage für die Tabakindustrie: Die Initiative fürs Tabak Werbe-Verbot kommt zustande.

tabak
Ein Mann dreht sich mit Zigarettenpapier und Tabak eine Zigarette. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Initiative, die ein schweizweites Verbot für Tabakwerbung fordert, kommt zustande.
  • Das ist ein weiterer harter Rückschlag für die Schweizer Tabakindustrie.
  • Gestern wurde bekannt, dass Philip Morris den Schweizer Expo-Auftritt doch nicht sponsert.

Der Schweizer Tabakindustrie stehen schwierige Zeiten bevor: Während gestern dem Schweiz-Sponsoring durch Philip Morris an der Expo der Riegel geschoben wurde, folgt bereits der nächste Dämpfer.

Denn: Die Volksinitiative für ein schweizweites Verbot für Werbung für Tabak hat die nötigen 100'000 Unterschriften gesammelt. Dies geht aus einem Newsletter hervor, den der Lehrerverband gestern Dienstag verschickt hat.

Tabak: Initiative will Verbot für Werbung, Promotion und Sponsoring

Die Beglaubigung der Initiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» ist in vollem Gange: Es sollen keine Unterschriften mehr gesammelt werden. Damit steht der Initiative gegen Werbung für Tabak eigentlich nichts mehr im Weg.

Expo 2020.
Der Tabak-Gigant Philip Morris International sponsert den Schweizer Pavillon an der Expo 2020. - Keystone

Konkret fordert das Initiativkomitee ein Verbot von Tabakwerbungen in Printmedien, dem Internet, auf Plakaten, in Kinos und an Verkaufsstellen. Das Verbot fürs Internet schliesst dabei Werbung auf sozialen Medien ein.

Zudem soll die Verkaufsförderung untersagt werden. Sei dies durch Gratisabgabe von Tabakwaren oder etwa durch Produkte, die das Logo oder den Namen einer Zigarettenmarke tragen.

Initiative gegen Tabakwerbung
Das Initiativkomitee will mit dem neuen Tabakproduktgesetz Kinder und Jugendliche besser vor dem Einstieg ins Rauchen schützen. - Keystone

Auch Promotion durch Wettbewerbe oder Werbespiele und Sponsoring öffentlicher Anlässe, wie etwa Festivals, sollen verboten werden. Dies alles diene Kindern und Jugendliche als wirksamer Schutz «vor dem Einstieg ins Rauchen».

Expo-Sponsoring sorgte für Kritik

Zuletzt sorgte ein geplanter Deal des EDA mit dem Tabakmulti Philip Morris für Gesprächsstoff und Kritik ab Bundesrat Ignazio Cassis. Der Konzern hätte einen Teil des Schweizer Auftritts an der Expo 2020 in Dubai sponsern sollen. Rund 1,8 Millionen Franken wäre der Deal wert gewesen

Tabakwaren Tabakwerbeverbot
Waren mit Tabak: Zahlreiche Zigarettenpackungen stehen in einem Kiosk im Regal. - dpa

Gestern zog Cassis die Konsequenzen und teilte mit, dass auf die Gelder des Tabakkonzerns verzichtet wird. Rund 50 Prozent des Schweizer Expo-Auftritts sollen gemäss Beschluss durch private Firmen abgedeckt werden.

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