Ist Christoph Blocher wegen Luzi Stamm als Partei-Vize abgetreten?
SVP-Übervater Christoph Blocher plädiert für einen menschlichen Umgang mit Sorgenkind Luzi Stamm. Er nennt ein persönliches Beispiel dafür.

Das Wichtigste in Kürze
- Christoph Blocher bestätigt: Es sei schon lange klar, dass Luzi Stamm ein Problem habe.
- SVP-Nationalrat Stamm hat unter anderem Kokain gekauft und ins Bundeshaus mitgebracht.
- Blocher plädiert für ein behutsames Vorgehen – so wie bei seinem Rücktritt als SVP-Vize.
Der Fall Luzi Stamm lässt auch die Polit-Karriere von SVP-Vordenker Christoph Blocher in neuem Licht erscheinen. Dieser lässt durchblicken, dass er seinen Posten als Vizepräsident der SVP auch wegen Luzi Stamm aufgegeben hat.
Christoph Blocher: «Menschliche Erledigung»
Bereits am Freitag hatte Blocher in seiner Video-Kolumne «Teleblocher» zum Fall Stamm Stellung genommen. Die Details kenne auch er nicht, aber der Hintergrund sei klar. Seit Jahren wisse man, dass etwas mit Luzi Stamm nicht mehr stimme. «Er macht Sachen, wo man sagt: Das ist jetzt nicht mehr normal», erläutert Blocher anhand verschiedener Anekdoten.
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Dazu zählt er Stamms Rede Als Alterspräsident zur Eröffnung der Legislatur 2015. Was Blocher hingegen nicht passt, ist die offene Kritik an Stamm. Mann müsse wenn schon mit Stamm reden und ohne Rücksicht auf sich selbst Lösungen finden. Das habe er 2016 auch getan: «Das war eine menschliche Erledigung eines schwierigen Falles», sagt Blocher gegenüber dem «Sonntagsblick».
Gemeinsamer Rücktritt mit Stamm
2016 reduzierte die SVP ihre eigene Chefetage: Aus sechs wurden drei Vizepräsidenten. Blocher stellt es nun so dar, dass man den «nicht mehr normalen» Stamm wegkomplimentieren wollte. Also habe er vorgeschlagen, dass die beiden ältesten Vizepräsidenten so oder so zurücktreten würden. Das war einerseits Stamm – und andererseits Christoph Blocher selbst.
Wie so bei Manchem, was er in der SVP vorschlägt, galt auch hier: «So kam es», erzählt Christoph Blocher. Gewählter Nationalrat ist Luzi Stamm aber noch immer. Die Partei müsse die unangenehme Diskussion mit Stamm suchen, ist für Blocher klar. Dieser sei ein war ein tragischer Fall – «Aber schwierig zu lösen», warnt der 78-jährige.
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