Jugendsession verlangt Suizidprävention bei LGBT-Jugendlichen
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag ging die Jugendsession im Nationalratssaal zu Ende.
- Zwei Tage diskutierten Jugendliche im Bundeshaus und erstellten Petitionen.
Die 27. Eidgenössische Jugendsession ging am Sonntag mit dem Plenum im Nationalratssaal zu Ende. Eröffnet worden war das Plenum am Samstag mit einer Rede des Tessiner Bundesrates Ignazio Cassis. Er hob die Bedeutung der Vielfalt in der Schweizer Politik hervor, äusserte sich zu den sprachlichen Minderheiten und betonte insbesondere die Diskussionskultur: «Debattieren ist Demokratie!», wiederholte er mehrfach.
Der Prix Jeunesse, mit dem jedes Jahr das Engagement einer Persönlichkeit oder einer Organisation für die Jugend gewürdigt wird, wurde an CinéCivic vergeben, wie es in einer Medienmitteilung vom Sonntagabend heisst. Bei diesem von den Westschweizer Kantonen durchgeführten Wettbewerb drehen Kinder und Jugendliche Filme oder gestalten Plakate. Ziel ist es, die politische Partizipation zu fördern.
Vier Tage intensiver Arbeit
Nach vier Tagen intensiver Arbeit, Diskussionen mit Fachpersonen und Austausch mit Politikerinnen und Politikern waren die Arbeitsgruppen am Sonntag im Bundeshaus zusammengekommen. Auf dem Programm standen Debatte und Abstimmung über die vorgeschlagenen Forderungen. Eine mit 181 zu 3 Stimmen angenommene Petition verlangt die Unterstützung eines Netzwerks, um die sehr hohe Suizidrate bei jungen Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern (englisch LGBT) zu senken.
Eine zweite Petition, welche das Entfernen des Geschlechts aus den Zivilstandsregistern verlangt, wurde hingegen mit 67 zu 89 Stimmen abgelehnt. Angenommen wurde eine weitere Petition, mit der verlangt wird, dass Detailhandelsunternehmen mit mehr als 1000 Angestellten verpflichtet werden, den Verpackungsanteil ihrer Eigenprodukte um 15 Prozent zu reduzieren.
Petition für mehr Unternehmenstransparenz
Ausserdem verabschiedete die Jugendsession zwei Petitionen für mehr Unternehmenstransparenz insbesondere für multinationale Unternehmen. Verlangt werden eine Offenlegung der Geschäftsbeziehungen bei Tätigkeiten in Risikobereichen und ein Bewertungssystem von Unternehmen nach sozialen und ökologischen Kriterien. Unternehmen sollen somit zu «verantwortungsvoller Führung» bewegt werden.
Die Forderungen wurden schliesslich dem Präsidenten des Nationalrates, Dominique de Buman, übergeben. Die Jugendsession werde dafür lobbyieren, dass die Forderungen Gehör finden, wird im Communiqué bekräftigt.