Kantone jammern über mangelndes Impf-Personal

Remo Röthlisberger
Remo Röthlisberger

Bern,

Am Mittwoch dürfte der Bundesrat die Impf-Offensive einläuten. Die Kantone äussern jedoch bereits jetzt erste Bedenken – es fehlt an geschultem Personal.

Impfung
Am Mittwoch informiert Alain Berset über die geplante Impf-Offensive. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch lanciert der Bund wohl eine schweizweite Impf-Offensive.
  • Die Kantone bleiben jedoch skeptisch, denn ihnen fehlt das nötige Personal.
  • Nur mit Geld wird das Problem wohl nicht zu lösen sein.

Das Coronavirus zieht weiterhin seine Kreise in der Schweizer Bevölkerung. Mit dem Anbruch der kalten Jahreszeit ist mit einem erneuten Anstieg der Fallzahlen zu rechnen. Um dem entgegenzutreten, will der Bund nun eine Impf-Offensive einläuten. Die Kantone zeigen sich jedoch skeptisch.

In Konsultation stehen vier Massnahmen. Eine nationale Impf-Woche, mehr mobile Impf-Zentren, 1700 zusätzliche Personen, die gezielt beraten und den Einbezug der gesamten Bevölkerung. Damit ist der Gutschein gemeint, den Personen erhalten, die jemanden zur Impfung bewegen.

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In Zürich dreht ein Impftram seine Runden. - Keystone

In den meisten Kantonen wird dieser 50-Franken-Gutschein scharf kritisiert. Doch nicht nur dieser finanzielle Anreiz für Privatpersonen macht ihnen Sorgen. Auch der Fachkräftemangel bereitet Kopfschmerzen. Denn die meisten Kantone haben nicht ausreichend Personal, um die Impf-Offensive auch umsetzen zu können.

Dieses Problem unterstreicht die Konferenz der Gesundheitsdirektionen (GDK) gegenüber «CH Media»: «Dieser Mangel lässt sich auch mit einer finanziellen Unterstützung durch den Bund nicht einfach beheben. Wenn nach zehn Monaten Impfen das Fachpersonal knapp wird, kann dies nicht mit Geld behoben werden.»

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Der Winter steht vor der Tür und in der kalten Jahreszeit kann sich das Virus besser ausbreiten. - Keystone

Damit die Massnahmen und Angebote wie die mobilen Impfzentren von Nutzen seien, brauche es auch entsprechend mehr Personal. Weiter zeigt sich die GDK skeptisch gegenüber der direkten Kontaktaufnahme mit ungeimpften Personen. Gezielt Ungeimpfte anzusprechen sei aus Gründen des Datenschutzes nicht möglich.

Die Kantone seien grundsätzlich bereit, die Anstrengungen der Impfkampagne zu intensivieren, meint die GDK abschliessend.

Was laut der Berner Kantonsärztin Linda Nartey bereits sicher ist: Die Kantone müssen ihre Kontrollen bei den Test-Zentren verschärfen. Sie erwähnte an der BAG-Pressekonferenz, dass bei manchen Test-Anbietern die Anforderungen nicht erfüllt seien.

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