Die Schweiz führt keine Deklarationspflicht für Reptilienleder und Produkte aus Reptilienleder ein. Anders als zuvor der Nationalrat hat der Ständerat am Dienstag eine entsprechende Motion der Schaffhauser SP-Nationalrätin Martina Munz abgelehnt.
Der Nationalrat am ersten Tag der Wintersession.
Der National tagt im Bundeshaus (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die kleine Kammer fällte ihren Entscheid mit 28 zu 12 Stimmen bei vier Enthaltungen.
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Der Vorstoss ist damit vom Tisch. Der Nationalrat hatte die Motion im März 2021 mit 110 zu 78 Stimmen bei 4 Enthaltungen gutgeheissen.

Die Schweiz sei eine Drehscheibe für tierquälerisch hergestellte Produkte, schrieb Munz in der Begründung ihres Vorstosses. Diese kämen vor allem in der Uhrenindustrie zum Einsatz. Mit einer Gesetzgebung könne hier Einfluss genommen werden. Ähnlich wie beim Pelz solle unter anderem die Gewinnungsart deklariert werden. Auf diese Weise könnten Konsumentinnen und Konsumenten einen bewussten Kaufentscheid fällen.

Der Bundesrat lehnte die Motion ab und beurteilte die heutigen Bestimmungen als genügend. Auch die Mehrheit der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerats (WBK-S) stellte sich gegen den Vorstoss.

Die Kommissionsmehrheit argumentierte, dass in die Schweiz importiertes Reptilienleder fast gänzlich aus Ländern stamme, in denen die internationalen Standards für das tiergerechte Töten von Reptilien eingehalten werden. Zudem sei ein Grossteil der Luxusprodukte, die in der Schweiz aus dem Leder hergestellt werden, für den Export bestimmt und würde damit nicht unter die Deklarationspflicht fallen.

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